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Florafiktionen

08.10.2009 - 20.11.2009

Quadrart Dornbirn, Dornbirn / Österreich

Florales zwischen Eros und Vereisung

Spätestens seit der Hochblüte des Blumenstilllebens im 17. Jahrhundert ist die blühende Pflanze nicht
allein Gegenstand der Naturbeobachtung und „Erbauung“, sondern fungiert auch als sinnbildhafte Trägerin von Bedeutungen und (Lebens-)Zuständen. In der Moderne des 20. Jahrhunderts lebte diese Tradition insbesondere im Stillleben der Neuen Sachlichkeit und ihrer Sub-Ismen (z.B. Magischer Realismus) nochmals auf, um mit dem Rückgang der „Genres“ Landschaft, Stillleben, Naturstück etc.... nach 1945 für eine ganze Weile eine nurmehr periphere Rolle zu spielen. „Salonfähig“ wurde das Blumensujet vielleicht erst wieder mit Andy Warhols siebgedruckten Varianten und Kombinationen seines in die Fläche gepressten, dekor- und jedenfalls pop-artigen Blütenmotivs. Die „flower power“-Bewegung der Hippie-Kultur mag zur Rehabilitierung dieses Sujets auf einer breiteren Ebene beigetragen haben.

KünstlerInnen der heute mittleren und jüngeren Generation widmen sich dem Themenbereich „Natur“/Pflanze/Blüte oftmals wieder in einem „sinnbildlichen“ Sinn.

Abseits der ausgetretenen Pfade naturalistischer Wirklichkeitswiedergabe finden sie über verschiedene Wege (wie z.B. Abstraktion/Reduktion/Analyse, Intensivierung/Verdichtung, konzeptueller und prozessualer Darstellungen …) neue Formen der Behandlung und Vermittlung der komplexen Zusammenhänge zwischen Mensch/Technik/Gesellschaft … und Natur.

Die Ausstellung „Florafiktionen“ verweist über ihren Titel auf den auch stets fiktionalen Aspekt bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema vor dem Hintergrund unserer von medialen Bildern und Informationen vermittelten Vorstellung (und Vermarktung) von Natur – worauf die jüngere künstlerische Produktion immer wieder zu reflektieren scheint.

Gezeigt wird eine Auswahl an zeitgenössischen Zugängen zu diesem Thema, bei der darauf Wert gelegt wurde, dass sich alle hier vertretenen KünstlerInnen über längere Werkabschnitte explizit diesem Bereich gewidmet bzw. darauf spezialisiert haben. Das Spektrum reicht von der Fokussierung auf gesellschaftspolitische Intentionen über sinnlich-erotische Metaphern bishin zu experimentell-analytischen Farb- und Formabstraktionen – Überschneidungen nicht ausgeschlossen.
Lucas Gehrmann

[Quelle: http://www.quadrart-dornbirn.com/, 15.12.2020]

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last modified at 15.12.2020


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