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Taumel. Navigieren im Unbekannten

Taumel. Navigieren im Unbekannten. 2017 [Cover]

10.02.2017 - 21.05.2017

Galerientage 2017. Aktuelle Kunst in Graz, Graz / Österreich
Kunsthaus Graz, Graz / Österreich

Die destabilisierte Welt scheint Alltag geworden zu sein: Täglich versetzen uns Krisennachrichten in realen oder fiktionalen Taumel. Das Gefühl drohender Unruhe und Angst vor unabsehbaren Veränderungen beschwört das Bild einer taumelnden Gesellschaft auf einem taumelnden Planeten herauf. Und doch, so behauptet das Projekt „Dizziness – A Resource“, ist der Taumel auch Auslöser und Anlass kreativen Denkens und Schaffens.



Taumel als der Moment des Verlustes von Stabilität und Kontrolle wird in der Ausstellung auf psychischer sowie physischer, auf persönlicher oder gesellschaftlicher, aber auch auf politischer und kultureller Ebene verstanden.... Er entsteht lokal und situationsbedingt, wird durch Informationsüberforderung, -unterforderung oder den Verlust von stabilisierenden Faktoren ausgelöst. Er greift um sich, ist ansteckend und Auslöser für Beschleunigung oder den vollkommenen Stillstand. Den Begriff des Taumels erforscht das Künstler/innenduo Ruth Anderwald und Leonhard Grond an der Akademie der bildenden Künste, Wien in verschiedenen Disziplinen: Kunst, Philosophie, Kreativitätsforschung, Kulturwissenschaften, Medizin und Psychologie.

Künstlerisch-kuratorische Forschung

Die Gruppenausstellung hat sich aus und mit dem seit 2014 laufenden Forschungsprojekt „Dizziness – A Resource“ des Künstler/innenduos Ruth Anderwald + Leonhard Grond entwickelt. Sie ist Teil der künstlerisch-kuratorischen Forschung und zeigt – ausgehend vom Medium Film – insbesondere Werke, in denen der Taumel zur künstlerischen Methode wird, anhand derer Orientierungen, Ansichten und Absichten hinterfragt, Entwicklungen vorangetrieben oder Regeln ausgehebelt werden. Das Erleben des Taumels ist für viele Kunstschaffende immanenter Teil ihrer künstlerischen Praxis.



Für die Ausstellung wurde der Wettbewerb „Die Welt im Taumel“ (2015–16) ausgerufen, der an eine Studie in Kooperation mit „Dizziness – A Resource“ und dem Institut für Differentielle Psychologie der Universität Graz angeschlossen war. 38 internationale Künstler/innen wurden dabei mittels einer täglichen Befragung begleitet, um Erkenntnisse über den Taumel im kreativen Schaffensprozess zu gewinnen. Die Studie bestätigte unter anderem, dass in vielen Fällen künstlerischen Schaffens tatsächlich ein Gefühl der Unsicherheit und des Kontrollverlustes eintritt. Als Sieger des Wettbewerbs wurde die Arbeit Fractal Crisis der schwedischen Künstler Viktor Landström und Sebastian Wahlforss prämiert – sie ist in der Ausstellung zu sehen.



Ausstellungsrundgang durch drei Zonen

Taumel. Navigieren im Unbekannten schlägt drei Zonen vor: Eine widmet sich der bewussten oder unbewussten Erfahrungserweiterung durch den Taumel (hinein), eine weitere dem fragilen, rauschhaften Mäandern (durch) und in der dritten Zone geht es um jene Stärke der Imagination, die das kreative Schaffen eines neuen Gedankens ermöglicht (hinaus).

[Quelle: www.museum-joanneum.at]

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last modified at 22.06.2017


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