Database > Exhibition / Event > Robert Mapplethorpe, curated by Isabelle Huppert

Robert Mapplethorpe, curated by Isabelle Huppert

31.08.2013 - 11.01.2014

Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg [Villa Kast], Salzburg / Österreich

Auf dem Programm der Salzburger Galerie Thaddaeus Ropac steht in diesem Jahr ihres 30jährigen Bestehens die mit besonderem Stolz angekündigte Ausstellung über den legendären amerikanischen Fotografen Robert Mapplethorpe. Die Galerie konnte die französische Schauspielerin Isabelle Huppert als Ausstellungskommissarin gewinnen. Die Ausstellung findet im Rahmen einer Robert Mapplethorpe gewidmeten Reihe statt, deren Kommissariat jeweils an Künstler wie Cindy Sherman, David Hockney, den Regisseur Bob Wilson und kürzlich (2011) an die Regisseurin Sofia Coppola vergeben wurde.... Ziel war, dem Publikum einen neuen und persönlichen Blick auf das Werk des Künstlers zu eröffnen.



Zu diesem Zweck räumte die in New York ansässige Robert Mapplethorpe Stiftung der Schauspielerin freien Zugang zu ihren Beständen ein. Isabelle Huppert wählte mehr als hundert Werke aus, darunter einige sehr berühmte Fotografien sowie Momentaufnahmen und wenig bekannte, ja sogar bisher unveröffentlichte Polaroid-Fotos.


Die Schauspielerin ließ ihrem Gespür freien Lauf und erkundete das gesamte Feld der von Mapplethorpe behandelten Themen. Man gewinnt den Eindruck, sie wählte die Fotos so aus, als handle es sich um Begegnungen, die man im Laufe seines Lebens macht. Isabelle Huppert vermengt bei ihrer Auswahl mit Vorliebe das Ungewöhnliche mit zeitloser Schönheit, die Freude am Augenblick, die Unveränderlichkeit der Stille. Ihre Auswahl stellt die eleganten Aktfotografien, deren perfekte Körperkonturen durch das Licht in Szene gesetzt werden (Ken Moody, 1985, in Farbe), Seite an Seite mit den natürlicheren oder extrem ausgefeilten posen Lisa Lyons (Lisa Lyon 1982), dem weiblichen Lieblingsmodell des Fotografen, mit Blumenstillleben in klaren, unbeweglichen Linien (Calla Lily, 1986) mit einem Strauß, der schon fast an proust denken lässt (Tulips 1988) und mit Portraits von Frauen mit starrem, melancholischem Blick.

Die Auswahl Isabelle Hupperts, die sich ganz natürlich von der Schönheit berühren lässt, zeigt anhand dieser oft noch wenig untersuchten Bilder eine Poesie voller Mysterien und Sanftheit.


Die Schauspielerin selbst sagt: „Ich betrachte jedes Foto Robert Mapplethorpes, als würde ich ein Gedicht lesen. In den von mir ausgewählten Fotos richtet er einen von Sanftheit und Stille geprägten blick auf eine Welt. Das sind stille Fotos. In dieser ihm eigenen Welt ist alles miteinander verbunden. Er verwischt die Grenzen, vermengt bewegliches mit Unbeweg- lichem. Seine Blumen besitzen eine fast schon menschliche Lebendigkeit, seine Körper sind in ihrer ewigen Schönheit erstarrt. Jedes Foto strömt pure Emotion aus. In jedem finden sich perfekte Formen sowie zarte und geheimnisvolle Schatten und Lichter... Robert Mapplethorpe ist ein Poet unter den Fotografen...“


Robert Mapplethorpe wurde 1946 geboren und wuchs in einer katholischen Familie in Long Island, New York auf. Er studierte Malerei und Bildhauerei am Pratt Institute in Brooklyn. Seine ersten Fotos machte er mit einer Polaroid-Kamera. Mitte der 1970er Jahre wurde die Fotografie schließlich zu seinem Hauptausdrucksmittel. Mit Beginn der 1980er Jahre entstehen die betont klassischen Aufnahmen, mit denen er normalerweise in Verbindung gebracht wird: Statueske männliche und weibliche Aktfotografien, Blumenstillleben, offizielle Portraits von Künstlern und Berühmtheiten. Den Tod vor Augen gründet der Künstler 1988 seine Stiftung, die sein Werk repräsentieren soll. Im Jahr darauf stirbt er. Heute ist die Robert Mapplethorpe Stiftung äußerst aktiv. Ein bedeutender Teil seines Werks wurde in die Museumskollektionen des New Yorker Guggenheim Museums aufgenommen, in jüngerer Zeit auch in das LACMA (Los Angeles County Museum) und das Getty Museum in Los Angeles.


Isabelle Huppert gehört zu den berühmtesten und geehrtesten französischen Schauspielerinnen ihrer Generation. Sie erhielt Auszeichnungen in Cannes, Venedig, bei den César-Verleihungen. Bereits mit ihrer ersten Kinorolle in Die Ausgebufften von Bertrand Blier erregt sie Aufmerksamkeit. Ihre Freundschaft mit Claude Chabrol eröffnete ihr schließlich alle Genres: Komödie (Das Leben ist ein Spiel), Drama (Eine Frauensache), psychothriller (Süßes Gift) und literarische Verfilmungen (Madame Bovary). Heute arbeitet sie sowohl mit französischen Regisseuren wie Jean-Luc Godard (Passion), Maurice Pialat (Loulou), Patrice Chéreau (Gabrielle) als auch mit ausländischen wie den Brüdern Taviani (Wahlverwandtschaften), Michael Cimino (Das Tor zum Himmel) oder Michael Haneke (Die Klavierspielerin; Liebe) zusammen. Neben dem Kino betreibt Isabelle Huppert auch ihre nationale und internationale Theaterkarriere weiter, unter anderem mit Peter Zadek und Bob Wilson. Derzeit befindet sie sich mit The Maids (Die Zofen) von Jean Genet in der Inszenierung von Benedict Andrews am Sydney Theatre Company auf Tournee in Sydney.

[Quelle: wwww.ropac.net]

READ MORE


show all
close all
+
Participants
[2]

No result

+
Publications
[2]

No result

     

last modified at 27.04.2017


Art and Research Database - basis wien