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Alte Freunde: Hermann J. Painitz und die Logik der Kunst

30.04.2017 - 30.07.2017

Museum Liaunig, Neuhaus / Österreich

Nach Drago j. Prelog, Hans Staudacher und Josef Mikl widmet sich das Museum Liaunig im Rahmen der Ausstellungsreihe „Alte Freunde“ mit Hermann J. Painitz (1938) einem weiteren Künstler, dem Herbert Liaunig seit mittlerweile 50 Jahren als Freund und Sammler zugetan ist.

Der konzeptuelle, methodisch-analytische Ansatz in Painitz‘ Werk weist ihm innerhalb der österreichischen Avantgarde nach 1945, die von expressiven und informellen Tendenzen dominiert war, eine singuläre Position zu. Die von Alexandra Schantl kuratierte Ausstellung zeigt anhand ausgewählter Bilder, Werkgruppen und Plastiken aus allen Schaffensphasen die charakteristischen Merkmale seines Œuvre auf: die Vermeidung jeder malerischen Gestik, die Beschränkung auf wenige, elementare Formen, die Anwendung serieller Prinzipien und das Zugrundelegen eines Programms, das jeweils einer inneren Logik folgt....

Am Beginn der künstlerischen Tätigkeit von Hermann J. Painitz in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre stehen Texte, Notationen und frühe Collagen, die mit ihren zeilenförmig angeordneten Elementen nach dem Prinzip der Serie, Reihe, Progression oder Permutation gestaltet sind. Ab 1965 folgen malerische Arbeiten, in denen der Künstler farbig abgesetzte, konzentrische Kreise – mitunter über mehrere Tafeln hinweg – mittels eines auf Zahlenreihen fußenden Auszählverfahrens positionierte. In den 1970er-Jahren setzte sich Painitz in seinen „Statistischen Portraits“ mit der von Otto Neurath entwickelten „Wiener Methode der Bildstatistik“ auseinander. Grundlage dafür waren Protokolle, in denen die zu portraitierende Person nach den Vorgaben des Künstlers über mehrere Stunden oder Tage hinweg bestimmte, routinemäßig wiederkehrende Aktivitäten festhalten sollte, die Painitz mit Hilfe von Diagrammen, Piktogrammen und Organigrammen zu veranschaulichen versuchte. Für seine sprachreflexiven Arbeiten konzipierte der Künstler ab Anfang der 1970er-Jahre eigene Zeichen-Codes, später „gegenständliche“ Alphabete, mit deren Hilfe er oft ganze Texte verschlüsselt darstellte. Nicht immer lieferte der Künstler jedoch dem Betrachter die Legende zur Dechiffrierung mit. Die jüngsten, 2015/16 entstandenen Arbeiten widmen sich der Tetraktys (griechisch „Vierheit“), einem Begriff aus der Zahlenlehre der Pythagoreer, die Painitz in Form konzentrischer Kreise darstellt – seinem „Markenzeichen“, das sein Werk bis in die Gegenwart prägt.

Zur Ausstellung „Alte Freunde: Hermann J. Painitz und die Logik der Kunst“ (30. April bis 30. Juli 2017) erscheint ein 64-seitiger, reich bebilderter Katalog mit Texten von Alexandra Schantl und Hermann J. Painitz.

[Quelle: http://www.museumliaunig.at/]

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