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Jules de Balincourt. We Come Together at Night

03.06.2017 - 22.07.2017

Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg [Villa Kast], Salzburg / Österreich

Die Galerie Thaddaeus Ropac präsentiert die Einzelausstellung We Come Together at Night mit Werken des Künstlers Jules de Balincourt.

Der in Brooklyn lebende französische Künstler beschäftigt sich in seiner neuen Werkserie mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Die Gemälde entstanden in der Zeit nach den Präsidentschaftswahlen und spiegeln eine gewisse Rätselhaftigkeit, Gefühle des Unbehagens und der allgemeinen Verunsicherung wieder.

Die neuen Landschaftsbilder reichen von monumentalen bis hin zu intimen Formaten und zeigen wie Menschen an Orten zusammenkommen, die gleichzeitig vertraut und unheimlich wirken.... Diese Doppeldeutigkeit zeigt sich auch in der kreisförmigen Anordnung von Bergen und Bäumen in bestimmten Werken, durch die eine in sich geschlossene Komposition geschaffen wird, die eine schützende und zugleich erdrückende Atmosphäre erzeugt. Verstärkt wird dieser Eindruck noch von der nächtlichen Stimmung – die Szenen sind häufig in helles Mondlicht oder in das Licht von Straßenlaternen getaucht. Dabei lässt die Wahl intensiver und bunter Farbtöne keine eindeutigen Schlüsse über die exakte Tageszeit zu. Durch den expressiven Bildaufbau zeigt Jules de Balincourt dem Betrachter eine Art Nicht-Zustand, um eine Welt darzustellen, in der weder Ort noch Zeit mit Gewissheit gegeben sind.

In seinem Werk Cradle Cove (2017) greift Jules de Balincourt auf die alte Bildtradition des Akts im Freien zurück, die bereits von Tizian bis Matisse jeweils neu interpretiert wurde, wie beispielsweise in Das türkische Bad (1863) von Ingres, Die Badenden (1898-1905) von Cézanne oder Lebensfreuden (1905-1906) von Matisse. Während jedoch die frühen Maler der Moderne danach strebten, das harmonische Verhältnis zwischen Mensch und Natur auszudrücken, vermitteln die leuchtenden Farben und zerbrechlich wirkenden Figuren Jules de Balincourts eine seltsam psychologisch geprägte Atmosphäre.

In Myth Makers (2017) stellt der Künstler eine Versammlung der klassischen amerikanischen Superhelden dar. Jules de Balincourt vermenschlicht diese legendären Gestalten und untersucht damit die Vorstellung des American Dream neu.

Jules de Balincourt malt direkt auf Holztafeln, ohne Entwurfsskizzen. Jedes Bild besteht von Beginn an aus rein intuitiv gemalten abstrakten Flächen. Auch wenn sich dann die Komposition entwickelt, bleibt das Abstrakte inmitten definierter Bereiche weiterhin sichtbar. Der intuitive künstlerische Ansatz eröffnet ihm auch die inhaltliche Möglichkeit zu gesellschaftlichem Kommentar. Die neuen Werke veranschaulichen mit ihren expressiven Farben und Formen den Kampf, die bestehende Situation wieder umzukehren und sollen alternative Wege aufzeigen, indem sie die individuelle und kollektive Vorstellungskraft ansprechen.

In den dargestellten Welten, die uns zugleich verbinden und trennen, spiegelt sich das gesellschaftliche und politische Engagement der Gegenwart an Orten wieder, die zum Teil von historischen Referenzen durchdrungen sind. An einem Scheideweg der Ungewissheit zurückgelassen, schwankt die Stimmung der vom Künstler gemalten Mikrogemeinschaften zwischen paradiesischer, abgeschiedener Seligkeit und einem Gefühl zwiespältiger Angst.

Jules de Balincourt wurde 1972 in Paris, Frankreich geboren und wanderte Anfang der 1980er Jahre mit seiner Familie nach Los Angeles aus. 1998 schloss er das California College of Arts in San Francisco ab. Seit 2000 lebt und arbeitet er in Brooklyn, New York. Von 2007 bis 2010 betrieb Jules de Balincourt den Starr Space in Bushwick, Brooklyn. Es wurden ihm eine Reihe internationaler Einzelausstellungen gewidmet, unter anderem im Kasseler Kunstverein (2015), The Modern Art Museum of Fort Worth, Texas (2014-2015), Museum für zeitgenössische Kunst von Rochechouart (2014), Montreal Museum of Fine Arts (2013), Mori Art Museum, Tokio (2010) und in der Vanderbilt University Fine Arts Gallery, Nashville (2008).

Seine Werke sind Bestandteil zahlreicher öffentlicher Sammlungen, darunter die Sammlungen des Brooklyn Museum, des Los Angeles County Museum of Art und des Museo di Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto in Italien.

[Quelle: www.ropac.net]

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last modified at 19.06.2017


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