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Utopian Pulse – Flares in the Darkroom

since 2014

Ein Forschungsprojekt von Ines Doujak und Oliver Ressler
In Zusammenarbeit mit einer Gruppe von internationalen Künstler-KuratorInnen


Wir begreifen "Utopie" als eine immer schon unvollständige Alternative: die innerhalb des Bestehenden erfolgende Anrufung von etwas, das damit unvereinbar ist, ja ihm feindlich gegenübersteht. Es handelt sich also um eine Negation des Bestehenden, die Feststellung, dass "etwas fehlt", aber auch das zwangsläufig unvollkommene Bekenntnis zu dem, was (noch) nicht ist....

Das Projekt erkundet utopische Projektionen, die der Abspaltung – der Sezession – von unserer konkreten Gegenwart und dem Widerstand gegen sie dienen könnten. Bei dieser "negativen" oder "kritischen" Version des utopischen "Impulses" geht es nicht nur um Satire oder die Auflistung dessen, was mit unserer Welt nicht stimmt (als könnte eine solche Auflistung die Welt ändern). Utopie ist vielmehr die Behauptung des Unrealisierten im Realen und gegen das Reale.

Utopian Pulse – Flares in the Darkroom wird als Ausstellung in acht Salons gegliedert. Die Dringlichkeit zeigt sich, wenn das im Salon unvollkommen ausgedrückte Potenzial weder als Proto-Öffentlichkeit – das heißt, als Stadium einer geordneten Entwicklung hin zu einem universellen konvivialen Gespräch – noch als rein "freundliches" Besitzertum gesehen wird, sondern als partieller Bruch mit der herrschenden Klassen- und Geschlechterordnung, ein Bruch, der nicht zur öffentlichen Norm werden kann, weil er den radikalen Umsturz dessen vorwegnimmt, was das "Öffentliche" ausmacht, und also eher ein Ort für die monströse Geburt neuer Allianzen ist.

Utopian Pulse – Flares in the Darkroom vereint internationale KulturproduzentInnen mit substanzieller künstlerischer und kuratorischer Praxis. Ab September 2014 zeigen und diskutieren sie in der Galerie der Secession rund zwei Monate lang im Wochenrhythmus Arbeiten anderer KünstlerInnen, wobei die Beiträge der einzelnen Künstler-KuratorInnen nicht hintereinander gezeigt werden, sondern produktiv miteinander interagieren. Die Ergebnisse werden unabhängig von ihrer konkreten Gestalt eine kollektive Herausforderung für die konstitutiven Rollen sozialer AkteurInnen im Feld der Kunst darstellen, das hier nicht mehr bloß in "KünstlerInnen", "KuratorInnen" und "BetrachterInnen" zerfällt; Ziel ist vielmehr, neue Formen des Austausches zu ersinnen.

Die Forschungsausstellung in der Secession wird mit verschiedenen anderen Formaten wie etwa großflächigen Plakaten für die Künstler-KuratorInnen auf der Fassade des Hauses verknüpft. Die Künstler-KuratorInnen der acht Salons sind Ayreen Anastas & Rene Gabri*, Zanny Begg, Shu Lea Cheang, Mariam Ghani, Miguel A. López, Pedro G. Romero/Archivo F.X., Christoph Schäfer, Bert Theis und andere. Am 23. Januar 2014 findet im Anschluss an ein erstes Vorbereitungstreffen eine vom Künstler-Kurator Fahim Amir orchestrierte öffentliche Präsentation mit dem Titel "Salon Klimbim" statt.

Utopie ist Secession ohne Anweisungen.

Gefördert vom Austrian Science Fund (FWF) AR 183-G21.

* Diese KünstlerInnen lehnen den Begriff "KuratorIn" für ihre Praxis ab.

[Quelle: www.secession.at]

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last modified at 28.08.2014


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