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Immer die Wand lang

07.12.2007 | SN
Die Jahresausstellung des Salzburger Kunstvereins treibt ein kreatives Spiel. Die Saalwand ist der einzige Bildträger für zehn Werk-"Positionen".

karl harbSalzburg (SN). Die Jahresausstellungen des Salzburger Kunstvereins sind lange schon keine "Leistungsschau" der heimischen Künstlergilde mehr. Jurys oder Kuratoren geben vielmehr Jahr für Jahr Themen vor, die zu kreativer Auseinandersetzung anregen sollen.

Nachdem 2005 alle Einreichungen selbst zum mehrfach gespiegelten Ausstellungsgegenstand wurden und 2006 "Kunst und Arbeit" eine Fülle von ausgewählten Beiträgen ergeben hatte, ging Kuratorin Barbara Clausen für dieses Jahr rigoros vor.

Sie stellte "Die Wand" des Kunstvereinssaals als Aufgabe. Dabei war einzukalkulieren, dass die Kunstwerke vergänglich sein würden. Aus 60 Vorschlägen wählte Clausen schließlich 10 "Positionen" von zwölf Künstlerinnen und Künstlern aus, die nun ein eigenwilliges Zusammenspiel ergeben.

Nabila Irshaid beispielsweise, die den Förderpreis des Landes 2007 erhalten hat, trug großflächig die Umrisse ihres Familienporträts mit Olivenöl auf die Mauer auf. Mit der Zeit wird das Werk in die Wand einziehen und verschwinden.

Umgekehrt fräst Bernhard Gwiggner täglich Bildmotive aus den Salzburger Nachrichten in die Wand, was nach und nach bis zum Ende der Schau einen aktuellen Bilderfries ergeben soll.

Klassische Bildträger kommen - bis auf ein Ölbild von Annelies Oberdanner, das mit einer Tapete korrespondiert - nicht vor. Dafür sieht man eine Lichtprojektion von Martin Klos, eine Gravur mit "hängenden" Figuren von Christine Scherrer/Gabriele Fulterer, aufgedruckte "Ikonen" aus Pop- und Filmkultur (Elisabeth Schmirl/Stefan Hetzinger), eine "klassische" Wandmalerei von Isa Riedl oder eine großflächige geometrische "Erinnerung" an eine Tafelpercht (Thomas Hörl).

Wuselnde "creatures" als Bleistiftzeichnungen von Elisabeth Czihak überziehen die Wände und greifen sogar auf andere Werke über. Und minimalistisch hat Marianne Lang einzig ein Stück Fußleiste aufgebracht: Kunst, die als Kunst fast nicht zu sehen (oder zu verstehen) ist.Jahresausstellung 07/08, Salzburger Künstlerhaus, bis 27. Jänner 2008. www.salzburger-kunstverein.at

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