Dornbirn (VN-cd) Es gibt im
Design-Bereich gut ausgebildete Vorarlberger, weiß Hans Dünser,
Leiter des Vereins "Kunst. Raum. Dornbirn", viele studieren in Graz
oder in Mailand bzw. haben dort studiert. Dünser möchte nun
erkunden, inwieweit sich dies in Vorarlberger Industriebetrieben
niederschlägt.
Es gäbe da ein paar Namen, die einem im Zusammenhang mit
Design sofort einfallen - etwa die Firma Zumtobel -, aber
grundsätzlich stellt er fest, dass Design hierzulande gern nur mit
dem handwerklichen Bereich in Verbindung gebracht wird, und dort
auch gut Fuß gefasst hat. Was sich in Industriebetrieben tut, wäre
noch zu erkunden.
Demnächst präsentiert man in Dornbirn Arbeiten und Ideen der
erfolgreichen Teilnehmer am Wettbewerb zum "Adolf Loos Staatspreis".
Eine Ausstellung, die Denk- und Diskussionsanstöße liefern kann. Die
zweite Ausstellung des neuen Jahres mit Thema "Reale Malerei"
behandelt künstlerische Haltungen, die nicht dem Gegenstand
verpflichtet sind, aber trotzdem einen klassischen Zugang zur
Malerei haben. Ein interessantes Thema, das von Susanne Berchtold,
der Kuratorin der im Vorjahr im Rahmen der Kunstmesse so erfolgreich
gelaufenen Zeichnung-Ausstellung, aufgearbeitet wird.
Enormes Programm
Aufwändige, qualitativ hochwertige Ausstellungsprojekte
sowie Seminare (heuer unter jeweils prominenter Leitung den Themen
Malerei, Architektur, Wahrnehmung, Zeichnen etc. gewidmet)
realisiert der "Kunst. Raum." mit dem kleinen - und heuer auch noch
gekürzten - Budget von etwa 89.000 Euro (abzüglich der Miete in Höhe
von 28.500 Euro, die an die Stadt zurückfließt).
Neuer Raum
Die Seminare werden, so Dünser, von Leuten, die die
Ausbildung meist konkret beruflich nutzen, gut frequentiert. Was die
Ausstellungen betrifft, überlegt man sich, ob neben den
Räumlichkeiten am FH-Gelände, die man sich mit anderen Institutionen
teilt, für die Zukunft nicht zentral gelegenere Räume zur Verfügung
stehen.
Es gibt viele gute Design-Studenten. Die Frage ist,
ob sich das in den Vorarlberger Industriebetrieben niederschlägt.
HANS DÜNSER
"Kunst. Raum. Dornbirn" 2002
Adolf Loos - Staatspreis Design: Vom 17. Jänner
bis 10. Februar werden Produkte, Räume und Gestaltungsideen
präsentiert, die mit dem Staatspreis ausgezeichnet wurden.
"Reale Malerei: Vom 10. Mai bis 23. Juni werden
künstlerische Haltungen aufgezeigt, die nicht dem Gegenstand oder
narrativ literarischen Gedanken als Ausgangspunkt verpflichtet sind,
aber trotzdem einen "klassischen" Zugang zur Malerei haben.
"Jenseits von Gut und Böste": Für die
Ausstellung vom 18. Juli bis 18. August wird mit Künstlern der
jüngsten Generation zusammengearbeitet, die noch abseits vom
Kunstmarkt und Institutionen arbeiten. Thema ist die Transformation
der Realität im Sinne einer Dekonstruktion wie auch Konstruktion von
Wirklichkeiten als künstlerisches Ausdrucksmittel.
Quersicht: Im Oktober werden Arbeiten aus den
Seminaren zur Kunst präsentiert.
"Harme's Bar" in Wien von Georg Gressenbauer,
ausgezeichnet in der Kategorie räumliche Gestaltung.