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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
04. Jänner 2005
19:34 MEZ
Galerie Krinzinger, 1., Seilerstätte 16, (01) 513 30 06, Di-Fr 12-18, Sa 11-16. Bis 29. 1.
 
Foto: Galerie Krinzinger
"Der Mensch hat sich auf nichts etwas einzubilden", meinte der Künstler Jonathan Meese, der hier die vielen Ichs eines Eingebildeten porträtiert: "Kinski - Mutter Parzival", 2004.

Mythos, Kunst und Politik
Jonathan Meese kreiert in der Galerie Krinzinger eine Kathedrale des Schreckens

Wien - Es sind die Helden keltisch-germanischer Herkunft und damit nicht gerade die unumstrittensten Figuren der deutschen Geschichte, die Jonathan Meese in seiner Kathedrale des Schreckens aufeinander treffen lässt.

Kinski - Mutter Parzival trifft auf Ritter Nietzsche und Der Erztriumphator im Erzland auf den Dr. Schiwago-Entführer. Archaisch-mythische Symbole, literarische Zitate und Versatzstücke der Populärkultur durchziehen darüber hinaus seine assoziationsgeladenen Bildkombinationen, die diesmal um die Gralsgeschichte kreisen. Dass er den todesfürchtigen Helden dieser großen nationalen Erzählung keinerlei Respekt zollt, zeigt sich bereits im Ausstellungstitel: Solo für Onkel Schnapp-Gebiss nennt er seine theatralische Inszenierung, in der er selbst den "Tod" auf ein lachendes "Schnapp-Gebiss" reduziert. (cb/DER STANDARD, Printausgabe, 05./06.01.2005)


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