Wenn die Kunst das Kino zitiert: „Lost im Loop“
Grazer Ausstellungen mit Hollerer/Marte und Nardim Vardag
GrAZ (SN-m.b.). Eine Bretterinstallation rahmt das Bild und dringt in die Projektionsfläche ein: Für die Ausstellung „Brauchen wir einen Unfall?“ im Grazer Kunsthaus wurden anlässlich des Filmfestivals Diagonale die Filmemacherin Sabine Marte und der Künstler Clemens Hollerer zur Kooperation eingeladen. Das im Vorjahr preisgekrönte Video „b-star, untötbar! – reloaded“ wird zur Installation, hier funktioniert der Dialog, weil sich dekonstruktive Ansätze aus beiden Kunstdisziplinen verbinden. Anderenorts wirkt das kreative Zwiegespräch aber beliebig. Die auf Baustellenatmosphäre aufbauende, reizvolle Bildsprache Clemens Hollerers kann sich nicht wie gewohnt entwickeln, wird zum bühnenbildnerischen Beiwerk autonomer Filme. (Bis 15. 5.) Illusionsmaschine Kino Ebenfalls zur Diagonale präsentiert Nadim Vardag im Medienturm Installationen, die sich mit dem Phänomen Projektion beschäftigen. Ein Loch in der Wand und ein auf Designer-Beistelltischen ruhender Beamer zitieren etwa die Illusionsmaschine Kino. Der in Regensburg geborene, in Wien lebende Künstler greift auf scheinbar nebensächliche Kurzsequenzen des Films „Cat People“ zurück, Wasserreflexionen entführen in die Abstraktion, weg vom schönen Schein: „Lost im Loop“. Mit ihrem feinen Humor, ihrer wohltuenden Reduktion und ästhetischer Brillanz animieren diese Arbeiten zum Nachdenken über die Auswirkungen eines an die Wand geworfenen Lichtstrahls. (Bis 30. 4.)