Heute, Freitag, wird die neue Skulptur der Salzburg Foundation enthüllt. Sie stammt von Markus Lüpertz und steht vor der barocken Markuskirche.

SALZBURG (SN). Eine nackte Muse zu Ehren Mozarts hat der Düsseldorfer Künstler Markus Lüpertz für die Stadt Salzburg geschaffen. Am Donnerstagnachmittag wurde die bemalte, allerdings noch verpackte Skulptur "Mozart - eine Hommage" auf dem Platz vor der barocken Markuskirche aufgestellt. Heute, Freitag, wird sie enthüllt.

Er habe kein Porträt des Komponisten darstellen wollen und sich zu einer Frau entschlossen, "weil Mozart für mich Musik ist", und die sei nun einmal weiblich, sagte Lüpertz am Donnerstag der dpa.

So sei sein jüngstes Werk "mehr eine Definition von Musik, die in Mozart einen Höhepunkt hat". Die markante Bronzeskulptur von über drei Metern Höhe zeigt eine weibliche Gestalt in fast tänzerischer Leichtigkeit mit roten Lippen und weiß geschminktem Gesicht, das Ironie und Melancholie ausdrückt.

Er habe eine starke Beziehung zu Mozart, sagte der 65-jährige Maler und Bildhauer Lüpertz, der zu den namhaftesten deutschen Nachkriegskünstlern zählt. An der Person Mozarts interessiere ihn der Bohemien und "das Unartige" eines Menschen, "der sich aus der bürgerlichen Zwinge befreit".

In Werk und Leben sei Mozart ein Fragment geblieben: Seine Skulptur, die keinen linken Arm hat, spiele auf das Fragmentarische an, das auch den Figuren der Antike ihre große Wirkung verleihe. Beim Salzburger Publikum rechnet Lüpertz "mit einhelliger Bewunderung und großer Begeisterung".

Das Kunstwerk ist eine Dauerleihgabe der "Salzburg Foundation". Die Foundation hat seit 2002 in Kooperation mit der Stiftung für Kunst und Kultur in Bonn bereits Werke von Anselm Kiefer, (ein Pavillon im Furtwänglerpark), Mario Merz (eine Skulptur auf dem Mönchsberg) und Marina Abramovic (vor dem AVA-Haus in der Griesgasse) verwirklicht.

Eigentlich hätte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, ein Freund Lüpertz', die Skulptur enthüllen sollen. Da er heute, Freitag, im deutschen Bundestag die Vertrauensfrage stellt, hat Schröder seinen Salzburg-Besuch abgesagt.