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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst | Aufregung um Muehl 
15.03.2004
19:11 MEZ
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Der Tagesspiegel, Berlin

Otto Mühl

re-port.de

 
© Foto: Theres Cassini/MAK
Nicht nur Anton Benya, auch andere Politiker wurden von Otto Mühl porträtiert (Franz-Josef Strauß, Willi Brandt, Franz Vranitzky, ...)
Ausstellungsansicht
OTTO MUEHL. Leben / Kunst / Werk. Aktion Utopie Malerei 1960-2004

Ein Porträt und eine Frage
Exkommunarden kritisieren Bundespräsidentschafts­kandidaten Heinz Fischer für den Besitz eines Mühl-Bildes

Wien – Eine Gruppe von ehemaligen Mitgliedern der Kommune Friedrichshof – Elke und Ulf von Sparre, Hans Schroeder-Rozelle, Susan Rozelle, Rüdiger Paulsen – fordert in einem offenen Brief von Heinz Fischer, "als möglichem zukünftigem Präsidenten der Republik Österreich", eine Stellungnahme zu "Otto Muehl und seinen pädophilen Verbrechen". Die Gruppe gibt an, erst aus der Presse (Der Tagesspiegel, Berlin vom 5. 3. 2004) erfahren zu haben, dass Fischer Muehl-Sammler und Leihgeber der aktuellen Muehl-Retrospektive im Wiener Museum für angewandte Kunst ist.

Daraus schließen die Verfasser, dass Fischer "möglicherweise befangen" ist und "somit zu den Verbrechen von Muehl gegenüber Kindern und Jugendlichen nicht mit der notwendigen Klarheit Stellung bezieht". Zudem äußert die Gruppe die Meinung, "dass ein österreichischer Präsident keine Bilder eines Kinderschänders besitzen sollte, auch wenn dieser seine Strafe abgesessen hat". Im Gegensatz zu Privatpersonen und Museen habe ein Präsidentschaftskandidat "besondere ethische Verantwortung", die mit einer Muehl-Sammlung nicht vereinbar sei.

Heinz Fischers Sprecher Bruno Aigner gegenüber dem Standard: "Heinz Fischer ist keineswegs Muehl-Sammler. Er besitzt ein Werk Muehls, ein Porträt Anton Benyas. Das Bild ist als Geburtstagsgeschenk in den Besitz Fischers gelangt. Nach Anfrage von MAK-Direktor Peter Noever hat Fischer das Porträt leihweise zur Verfügung gestellt." Fischer wird im Katalog zur Schau als Leihgeber genannt. (Markus Mittringer/DER STANDARD, Printausgabe, 16.3.2004)


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