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Der endgültige Untergang des "Linzer Auge"

09.06.2010 | 16:05 |  (DiePresse.com)

Nach einer langen Pannenserie haben die Betreiber der schwimmenden Insel das Ende des Projekts beschlossen. Zuletzt war die Insel im Hochwasser untergegangen. Die Unfallursache soll gerichtlich geklärt werden.

Von Anfang an war das Linz09-Projekt "Linzer Auge" vom Pech verfolgt, nun kommt das endgültige Aus: Das Präsidium des Betreibers, der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, hat Dienstagabend beschlossen, dass die Aussichtsplattform weder repariert noch an seinen Standort vor dem Ars Electronica Center zurückgebracht wird.

Das Linzer Auge war durch das Hochwasser in der Nacht auf Freitag abgetrieben worden. Es kam zwischen dem Ufer und einer Schiffsanlegestelle zum Stillstand, die Feuerwehr sicherte die Plattform mit drei Stahlseilen. In der Nacht auf Samstag wurde die Plattform schließlich geborgen. Die Kammer hat nun entschieden, zur Klärung der Unfallursache ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren einzuleiten.

Das Rondeau, ursprünglich als Linz09-Projekt vorgesehen, erlangte vor allem durch eine Pannenserie Berühmtheit und ging erst vergangenen Mai in Betrieb: Anfangs hatte Hochwasser den Transport von Bratislava nach Linz verhindert, dann waren es Belagsarbeiten, die der rechtzeitigen Inbetriebnahme einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Als die knapp 60 Tonnen schwere Plattform dann endlich da war, drehte sie sich nicht. Nach der Reparatur funktionierte sie nur mit Hilfe von Muskelkraft und dann mittels eines Motors, was nicht im Sinne des Erfinders war.


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