Tirol: Weilers Mosaik erstmals zusammengesetzt

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Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten kann nun in der Innsbrucker "Basilika Wilten" ein Mosaik vom Künstler Max Weiler bestaunt werden. Der aus 30.000 Teilen bestehende Entwurf war bereits im Jahr 1956 angefertigt worden und war bisher in Ermangelung eines Sponsors nie ausgeführt worden.

Der Tiroler Künstler, der im Jänner 2001 90-jährig in einem Wiener Spital gestorben war, hätte selber gerne die Ausführung übernommen. Er sei aber vor der Realisierung bereits zu schwach gewesen. Daher habe er den Auftrag seinem Schüler, dem Tiroler Mosaiksetzer Hans Pfefferle, übergeben. Die letzten Gespräche dazu hätten zehn Tage vor Weilers Tod stattgefunden. Das Werk des Doyen der österreichischen modernen Malerei ist nun in der Krypta der Basilika zu bewundern.

Max Weiler-Monographie erschienen

Der Springer Verlag schließt eine Lücke in der Aufarbeitung und Bewahrung des monumentalen Werks, das dieser große Eigenwillige hinterlassen hat. Der an der Universität Basel lehrende Kunsthistoriker Gottfried Boehm legt unter dem Titel "Der Maler Max Weiler - Das Geistige in der Natur" eine fast 500-seitige, reich bebilderte und schwergewichtige Monographie zu Weiler vor - die erste ihrer Art.

Boehm versucht, dem verbreiteten Bild Weilers als erratische Künstlerpersönlichkeit ein Bezugs- und Einflusssystem zu vielen Strömungen der älteren wie der jüngeren Kunstgeschichte gegenüberzustellen: "Die Kunst dieses Mannes steht in enger Verbindung mit einem der Hauptereignisse der Moderne, der Abstraktion. (...) Er hielt sich aber fern von einer abstrakten Malerei, die sich von jedem Bedeutungsgehalt zurückzieht. (...) Seine Bilder wollen sich nicht hermetisch in sich zurückziehen, sie wollen vielmehr sprechen."

"Max Weiler - Das Geistige in der Natur" ist weder ein nüchterner Werkkatalog noch eine feuilletonistische Darstellung jener ungeheuren Irritationen, die der Maler auslösen konnte. Es ist ein gewichtiger Beitrag zu einer Aufarbeitung der künstlerischen Bedeutung Weilers, der in der Diskussion hoffentlich mehr einen Anfangs-, als einen Endpunkt darstellt.

Tipp:

Gottfried Boehm: "Der Maler Max Weiler - Das Geistige in der Natur", Springer Verlag, 482 Seiten, 486 großteils farbige Abbildungen, 588 Schilling, ISBN 3-211-83581-4;

Link:

Max Weiler
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