Link: www.martinjanda.at
"For a better tomorrow" heißt die Präsentation, die für die Zukunft nicht nur Gutes verheißt.
Migration setzt den Traum von einer besseren Welt voraus. Dass sich dieser nicht immer erfüllt, thematisiert Jung Yang in seinem Video "A better tomorrow", das bei Janda im einem angedeuteten Einfamilienhauses zu sehen ist. Auf der Tonebene erzählt das Video die Geschichte seiner Familie, die in den Westen emigrierte, um dort ein China-Restaurant zu eröffnen. Zusammengebracht wird die private Familiengeschichte - die insofern vom Erwachen erzählt, als dass die Familie später wieder nach China zurückkehren wird - mit der Kulturgeschichte des Wohnens in Liverpool: Die Bildebene des Videos zeigt Ansichten von älteren Stadtvierteln, sozialen Wohnsiedlungen oder Gated Communities, die in den letzten Jahren entstanden sind.
Wie in Liverpool versprechen Letztere offenbar auch in China und Japan ein "besseres Morgen": Die Arbeit "Somewhere over the Rainbow I & II" besteht aus Ausschnitten aus Werbebroschüren, die neue Einfamilienhäuser und Wohnungen anpreisen. Vom Künstler nur leicht überarbeitet, zeigen sie idealisierte Wohnträume, die von der realen Welt genauso weit entfernt sind wie Gummibäume und andere tropische Pflanzen von China. Dass sie in ihrer gezüchteten Form die traditionelle chinesische Wohnästhetik dennoch nachhaltig beeinflusst haben, ist bedenklich; wirklich traurig wirken aber vor allem die Nachbildungen der Zimmerpflanzen aus Karton, mit denen der Künstler die Auswirkungen dieses globalisierten Wohntraums thematisiert. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.7.2007)