"Wir würden uns gern wieder mehr der Kunst widmen", heißt
es aus der Kunsthalle. "Jede Woche Verzögerung des Auszugs der Kunsthalle
kostet ein paar 100.000 Schilling", meint MQ-Manager Wolfgang Waldner.
Nach Public Netbase rebelliert nun auch die Kunsthalle gegen die
Museumsquartier-Gesellschaft. Es geht um mehr Platz. Obwohl nur mit einem
jederzeit widerrufbaren Prekarium ausgestattet, weigert sich die
Kunsthalle, ihre Büros im Fischer-von-Erlach-Trakt für das "Quartier 21" -
kleinere zeitgenössische Kulturinitiativen - zu räumen. Dafür bekam sie
von Waldner die Räumungsklage.
Die erste Tagsatzung war Dienstag. Als nächstes muß das
Gericht klären, ob es sich für die Kunsthalle um ein Prekarium oder um ein
Mietverhältnis handelt. Die nächste Tagsatzung dürfte im März stattfinden.
Für Waldner ist klar, daß es nur ein Prekarium gibt. Die Kunsthalle sagt,
ihre Büros seien durch den Umzug vom Karlsplatz ins MQ um ein Drittel
reduziert worden, von Waldner angebotene Ersatzräumlichkeiten im MQ wären
erst im Dezember beziehbar.
Er habe vom Bund den Auftrag, die Räumlichkeiten im
Fischer-von-Erlach-Trakt für das Quartier 21 freizumachen, Institutionen
wie die Kiesler-Stiftung oder der Eikon-Verlag warten darauf, einziehen zu
können, so Waldner. Die von der Kunsthalle geforderte günstige Miete von 5
€ (ca. 70 S) pro Quadratmeter kommt für ihn nicht in Frage: "Wir werden
nicht die hochsubventionierte Kunsthalle noch weiter subventionieren",
sagt er.
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