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10.05.2003 - Kultur News
Podiumsdiskussion: Kunst und Markt
Unschicklich? "Die Presse" fragte bei einer Podiumsdiskussion im Leopold Museum nach.


Der gute Besuch der Podiumsdiskussion Mittwochabend im Leopold Museum überraschte sogar die "Kulturfuzzis", wie einer der Teilnehmer, Graz-2003-Chef Wolfgang Lorenz, die einschlägig Interessierten gerne bezeichnet. Die "Presse" und der Fachhochschullehrgang Kommunikationswirtschaft befragten Experten zu Marketing, Werbung, PR und Corporate Identity im Kulturbereich. Der Akademieprofessor Herwig Zens akzeptierte die Regeln des Marktes als Realität, mit der sich jeder junge Künstler abzufinden habe. Rudolf Klausnitzer, News-Geschäftsführer, zweifelte, ob heute überhaupt jemand dagegen wäre, Kunst zu vermarkten. Nur eine vereinzelte Stimme aus dem Publikum warf den "Genie"-Begriff ein, forderte Respekt. Jede Romantik demontierte Lorenz, der Künstler mit Bäckern gleichsetzte. Galeristin Ursula Krinzinger wäre demnach wohl die Gebäck-Zustellerin. Doch die musste sich vorerst dagegen wehren, nicht nur Werk, sondern auch Person wie am Sklavenmarkt zu verschachern. Resümee: Kunst ohne Markt ist Illusion. sp



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