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Der gute Besuch der Podiumsdiskussion Mittwochabend im
Leopold Museum überraschte sogar die "Kulturfuzzis", wie einer der
Teilnehmer, Graz-2003-Chef Wolfgang Lorenz, die einschlägig Interessierten
gerne bezeichnet. Die "Presse" und der Fachhochschullehrgang
Kommunikationswirtschaft befragten Experten zu Marketing, Werbung, PR und
Corporate Identity im Kulturbereich. Der Akademieprofessor Herwig Zens
akzeptierte die Regeln des Marktes als Realität, mit der sich jeder junge
Künstler abzufinden habe. Rudolf Klausnitzer, News-Geschäftsführer,
zweifelte, ob heute überhaupt jemand dagegen wäre, Kunst zu vermarkten.
Nur eine vereinzelte Stimme aus dem Publikum warf den "Genie"-Begriff ein,
forderte Respekt. Jede Romantik demontierte Lorenz, der Künstler mit
Bäckern gleichsetzte. Galeristin Ursula Krinzinger wäre demnach wohl die
Gebäck-Zustellerin. Doch die musste sich vorerst dagegen wehren, nicht nur
Werk, sondern auch Person wie am Sklavenmarkt zu verschachern. Resümee:
Kunst ohne Markt ist Illusion. sp
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