Von der Kunst, Berge zu versetzen
Seit zwanzig Jahren arbeitet die "Kulturinitiative Gmünd" am Image der "Künstlerstadt Gmünd". Rund 100.000 Tagesgäste besuchen jährlich die zahlreichen Galerien und Veranstaltungen. Am Freitag wird die Saison mit einer Fotoausstellung eröffnet.
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Seit zwanzig Jahren wird da gezeigt, dass man mit Kunst Berge versetzen kann, das Jubiläum steht gleich ganz im Zeichen der Berge: Was 1991 als ein Ortsentwicklungsprojekt startete, ist dank des unermüdlichen Einsatzes der Kulturinitiative Gmünd mittlerweile ein mehrfach ausgezeichnetes "Musterbeispiel für Stadtentwicklung durch kulturelles Engagement", so Erika Schuster, Geschäftsführerin der Kulturinitiative Gmünd. Sie hat wesentlichen Anteil daran, dass die 2700 Einwohner zählende "Künstlerstadt" mittlerweile rund 100.000 Tagesgäste begrüßen darf, die eine jährliche Wertschöpfung von 2,5 Millionen Euro bringen. Und weil man Kunst inmitten der Berge zeigt - immerhin ist man das Eingangstor zu den Nationalparks Hohe Tauern und Nockberge - bespielt man die Galerien im Jubiläumsjahr mit dem Thema "Berg". Den Auftakt macht am Freitag die "Fotogalerie Gmünd", in der Arbeiten von Hubert Leischner gezeigt werden, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Osttiroler Bergbauernwelt abgebildet hat.
Die Fotogalerie Gmünd ist nur eine von einem guten Dutzend Galerien und Ateliers und ein schönes Beispiel dafür, wie die Bevölkerung sich am Image der Künstlerstadt beteiligt: "Der Hausbesitzer hat beim Renovieren beschlossen, die untere Etage als Galerie zur Verfügung zu stellen", erzählt Erika Schuster vom Engagement in der Bevölkerung: "15 Häuser sind in zwanzig Jahren so für die Kunst geöffnet worden." Ein privater Verein hat mit dem "Pankratium" ein "Haus des Staunens" für die ganze Familie geschaffen, der Künstler Fritz Russ einen ganzjährig geöffneten Skulpturenpark angelegt.
Der Schwerpunkt liegt in Gmünd auf der Bildenden Kunst, auch wenn man etwa mit der Lodronschen Reitschule einen tollen Rahmen für Theater, Tanz, Tagungen oder Konzerte hat: "Die Bildende Kunst gibt uns die Möglichkeit, die Stadt den ganzen Tag über zu öffnen", so Schuster. Und so findet sich im Stadtturm Gmünd auch die größte Oberkärntner Galerie, wo ab 20. Mai die Ausstellung "Berglust" mit Alpenmalerei aus drei Jahrhunderten gezeigt wird. Spätestens dann - zuvor ist die oft mittelalterliche, gut erhaltene Bausubstanz nur schwer zu beheizen - kann man in Gmünd von Galerie zu Galerie bummeln und Künstlern über die Schulter schauen. So gibt es etwa das Gastatelier Maltator, in dem jährlich drei Künstler (oder Künstlergruppen) logieren, den Auftakt heuer macht die "KunstSportGruppe hochobir".
Damit man sich zurechtfindet, wird es heuer erstmals eine "Kunst-Wanderkarte" geben, wo man sich in jeder Ausstellung einen von Birgit Bachmann gestalteten Stempel holen kann - wer besonders fleißig war, bekommt eine "Wandernadel". Und der jährliche Kulturkalender, der alle Veranstaltungen auflistet, gibt schon Anfang des Jahres wichtige Hinweise darauf, welche Termine man sich frei halten sollte. Anfordern kann man ihn unter kultur.gmuend@aon.at
Künstlerstadt Gmünd
Ausstellung Hubert Leischner. Eröffnung 15. April, 19 Uhr, Fotogalerie Gmünd. Bis 26. Juli.
Ausstellung "Berglust". Eröffnung 20. Mai, 19 Uhr, Stadtturm Gmünd. Bis 2. Oktober
Zahlreiche weitere Ausstellungen, Konzerte, Theater, Kunsthandwerksmarkt & Co. Infos: www.stadtgmuend.at
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