Eine Insel aus Treibholz
Erleben. Mit einer Gartenlandschaft lockt der Halleiner Kunstraum pro arte. Dahinter stehen die Künstler vom „atelier le balto“ in Berlin.
DANIELE PABINGER HALLEIN (SN). Ein Steg führt durch die Galerie in den Innenhof des Kunstraums pro arte am Schöndorferplatz in Hallein. Draußen stapelt sich Treibholz, drinnen ist eine Wasseroberfläche auf die Wand projiziert. Das Wasser-Bild läuft über die in der Galerie ausgestellten Steinskulpturen von Hubert Maier.
Diese „Garteninsel“ haben Véronique Faucheur und Marc Pouzol vom „atelier le balto“ in Berlin gemeinsam mit ihren Studierenden geschaffen. Die beiden Landschaftsarchitekten unterrichten heuer zum zweiten Mal einen Sommerakademiekurs in der Alten Saline auf der Halleiner Pernerinsel. Bekannt geworden sind die Künstler mit ihren Gärten für kulturelle Orte wie das Palais de Tokyo in Paris, die Kunst-Werke in Berlin und die Villa Romana in Florenz.
Véronique Faucheur führt in die Gartenlandschaft aus Treibholz. „Es geht darum, in diesem Raum die Bewegung des Publikums zu inszenieren, damit die Besucher die Atmosphäre spüren. Ein Teil der Gartenkunst ist weiterzugehen, darauf aufmerksam zu machen, es kommt noch etwas.“ Die beiden Landschaftsarchitekten lenken die Blicke, schaffen Perspektiven und lassen dadurch Bilder entstehen. Faucheur & Pouzol wollen mit ihrer Gartenkunst Aufenthaltsorte schaffen, Orte der Begegnung und des Austauschs. Im Kunstraum pro arte gelingt ihnen das mit wenigen Eingriffen. Um den Garten als Insel oder die Insel als Garten dreht sich auch ihr Sommerakademiekurs. Ausgangspunkt ist die Pernerinsel, wo sie ja auch drei Wochen arbeiten.
Véronique Faucheur erlebt die Pernerinsel vor allem als Verkehrsfläche. Ihrer Meinung nach könnte die Stadt Hallein die Qualitäten der Insel verbessern, indem sie beispielsweise die Straße in einen Boulevard umwandelt.