Ein Streifzug

Künstlerstars der 80er Jahre und junge österreichische Kunst in Salzburg zur Festspielzeit.


Schlendert man am Wochenende durch die Salzburger Innenstadt, so sollte man sich neben der Eröffnung von Anselm Kiefer in der Galerie Ropac auch den Eröffnungsreigen in anderen Galerien nicht entgehen lassen.

Stars der 80er Jahre

Jenny Holzer: Blue Spike IV, 2001
Jenny Holzer: Blue Spike IV, 2001
Die Galerie Sprüth Magers Lee, die ihre Dependancen in München, Köln und London hat, schlägt temporär ihre Zelte in Salzburg auf.

Sie zeigt internationale Malerpositionen der 80er Jahre: Fotografien von Cindy Sherman und Andreas Gursky, Arbeiten von Jenny Holzer, Barbara Kruger, Rosemarie Trockel und Donald Judd in der Judengasse 17.

Deborah Sengl

Dborah Sengl: aus Oriontarnungen, 2001 (Zum Vergrößern anklicken)
Dborah Sengl: aus Oriontarnungen, 2001 (Zum Vergrößern anklicken)
Die 1974 geborene Deborah Sengl geht mit ihren Ansichten von Tieren, die in Einzelteile zerlegt werden und auch fachmännisch beschriftet werden, der Frage von Tarnung und Enttarnung nach. Durch ihre akribischen Zeichnungen und Malereien wirken ihre Arbeiten wie einem Biologiehandbuch entnommen.

Akribie findet man auch in den Steckbildern von Sengl. In opulente vergoldete Holzrahmen fasst sie banale Plastikperlen zu irisierenden Bildern von Mensch und Tier.

Martin Schnur

Martin Schnur: Ecstasy #1, 2001
Martin Schnur: Ecstasy #1, 2001
Ebenfalls bei der Galerie Feichtner und Mizrahi sind Arbeiten von Martin Schnur zu sehen. Der Steirer nimmt in seinen malerischen Arbeiten immer wieder auf Film und Fotografie Bezug.

Wie eine Pietà der Pop-Kultur liegt der weibliche Körper lasziv im Bild und wird von einem in den Raum eintretenden Mann betrachtet. Schnur lässt auch immer wieder die Farbe aus dem Bild rinnen. Ein Detail der Unperfektheit in einer Cinemascope-Welt.

Rudi Stanzel

Der Linzer Rudi Stanzel, Jahrgang 1958, ist der Dritte im Bunde bei der Wiener Galerie. Stanzels Bilder sind mehr als Malereien, da mit Graphit auf Gips oder Farbe auf Seidenpapier und Müllsäcken gearbeitet wird. Die Werke wirken durch ihre Materialbeschaffenheit wie Reliefs und haben ein sehr haptisches Moment. Es sind erstklassige Arbeiten, die ein meditatives Element beinhalten, wie es in den Bildern von Ad Reinhardts oder Kasimir Malewitsch zu finden ist.

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