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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
16. März 2008
20:23 MEZ
Link: www.forum-frohner.at  
"Adalbert Stifter und Adolf Frohner" in Krems
"Welch tiefes, schwankendes Ding": Ausstellung im Forum Frohner ab Ende März

Krems - Das vergangenen September eröffnete "Forum Frohner" im revitalisierten Minoritenkloster an der Kunstmeile Krems thematisiert in seiner Frühjahrsschau die Sicht des vor einem Jahr verstorbenen Künstlers auf Adalbert Stifter: Adolf Frohners 1966 entstandene Reflexionen über den Malerdichter treffen auf Stifter-Aquarelle und Zeichnungen sowie Arbeiten von Alfred Hrdlicka. Die Ausstellung "Welch tiefes, schwankendes Ding" ist vom 30. März bis 15. Juni zu sehen.

Kuratiert vom Direktor des Forum Frohner, Dieter Ronte, steht die Symbiose von Malerei und Literatur im Zentrum der Ausstellung. Leihgeber sind das NÖ Landesmuseum, Adalbert Stifter-Gesellschaft, Wien, Oberösterreichisches Landesmuseum und Galerie Hilger, Wien.

"Elementar-Katastrophales"

Laut Aussendung der Kunsthalle Krems verehrte Frohner den Schriftsteller und Maler (1805-1868). Im Werk und in der Biografie der beiden Künstler gebe es einige Übereinstimmungen. Bei beiden gehe es um innere Genauigkeit, um etwas "Exzessives, Elementar-Katastrophales" in den Naturbetrachtungen. Stifter selbst habe sich in erster Linie zum Maler berufen gefühlt, als Schriftsteller nannte er sich einen "Dilettanten". Für ihn sollte "in schönen Kunstwerken Ruhe in Bewegung" sein, die Künste selbst bezeichnete er als "tiefes, schwankendes Ding". Mit diesem Zitat folgt das Forum Frohner seiner Programmatik, jeweils ein relevantes Künstlerzitat als Ausstellungstitel zu wählen.

Darüber hinaus werden eine Stifter-Büste und mehrere Werke von Alfred Hrdlicka präsentiert. Der Bildhauer, der am 27. Februar seinen 80. Geburtstag feierte, habe in seinen Arbeiten das Genie Stifter von der kleinbürgerlichen Verklärung befreit - er zeige Stifter als dramatischen Menschen, der unter größten psychischen Zwängen litt und diesen schließlich auch erlag. (APA)


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