Stille und Leichtigkeit strahlt die
aktuelle Doppel-Ausstellung in der Galerie Schloss Puchheim
aus. Der Grazer Manfred Makra hat eine kontemplative Bild- und
Formensprache entwickelt, die mit minimalen Farbschwankungen
und sehr, sehr schlichten Formen auskommt. Ein blaues Rechteck
für das Meer berührt am schnurgeraden Horizont ein blaues
Rechteck, den Himmel. Höchstes Zugeständnis an Bewegung: zwei
kleine Streifen, die Boote symbolisieren mögen und ein paar
Wölkchen.
Dünne Betonschicht
Diese
oft extrem hochformatigen Natur-Bilder, betitelt mit "At Sea",
werden in ihrer Schlichtheit von Norio Kajiuras Bildern und
Skulpturen fast noch übertroffen. Alle heißen "ein haus". Die
dreidimensionalen, fenster- und türlosen Häuschen des Japaners
wirken zwar wie massiver Schiefer, sind aber aus federleichtem
Balsaholz, mit einer dünnen Betonschicht überzogen und mit
Graphit überarbeitet.
Bei den Bildern sind Umrisse von
perspektivisch dargestellten Häusern flächig mit Graphit
gefüllt, darin lassen sich hineingekratzte Konturen nur
erahnen.
Gemeinsam gearbeitet
Um
die Gebäude wirkt verwischter Graphit wie eine Aura. Diese
Variante existiert auch in Rot. Kajiura lässt auch rote
Haus-Konturen auf zwei Glasebenen übereinander schweben. Für
die Puchheimer Ausstellung schufen die beiden Künstler bei
einem Arbeitsaufenthalt im Kloster Puchheim - jeweils in ihrem
Stil - zwei gleich riesige Bilder. Sie hängen im Dachgeschoss
der Galerie gegenüber und bilden ein künstlerisches Zeichen
der Verbundenheit.
Galerie Schloss Puchheim
(Gmundner Straße 1a): bis 25. Mai, Fr. und Sa., 17-19 Uhr,
So., 10-12 Uhr
OÖNachrichten vom
14.05.2003 |