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von
Dietlind Hebestreit
Zeichen der Verbundenheit
Stille und Leichtigkeit strahlt die aktuelle Doppel-Ausstellung in der Galerie Schloss Puchheim aus. Der Grazer Manfred Makra hat eine kontemplative Bild- und Formensprache entwickelt, die mit minimalen Farbschwankungen und sehr, sehr schlichten Formen auskommt. Ein blaues Rechteck für das Meer berührt am schnurgeraden Horizont ein blaues Rechteck, den Himmel. Höchstes Zugeständnis an Bewegung: zwei kleine Streifen, die Boote symbolisieren mögen und ein paar Wölkchen.


Dünne Betonschicht

Diese oft extrem hochformatigen Natur-Bilder, betitelt mit "At Sea", werden in ihrer Schlichtheit von Norio Kajiuras Bildern und Skulpturen fast noch übertroffen. Alle heißen "ein haus". Die dreidimensionalen, fenster- und türlosen Häuschen des Japaners wirken zwar wie massiver Schiefer, sind aber aus federleichtem Balsaholz, mit einer dünnen Betonschicht überzogen und mit Graphit überarbeitet.

Bei den Bildern sind Umrisse von perspektivisch dargestellten Häusern flächig mit Graphit gefüllt, darin lassen sich hineingekratzte Konturen nur erahnen.


Gemeinsam gearbeitet

Um die Gebäude wirkt verwischter Graphit wie eine Aura. Diese Variante existiert auch in Rot. Kajiura lässt auch rote Haus-Konturen auf zwei Glasebenen übereinander schweben. Für die Puchheimer Ausstellung schufen die beiden Künstler bei einem Arbeitsaufenthalt im Kloster Puchheim - jeweils in ihrem Stil - zwei gleich riesige Bilder. Sie hängen im Dachgeschoss der Galerie gegenüber und bilden ein künstlerisches Zeichen der Verbundenheit.



Galerie Schloss Puchheim (Gmundner Straße 1a): bis 25. Mai, Fr. und Sa., 17-19 Uhr, So., 10-12 Uhr



OÖNachrichten vom 14.05.2003
 
   







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