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2001-08-10 16:00
Eintauchen in die Geschichte in zwei Varianten
Georges Adéagbo gilt als einer der Fixstarter bei der nächstjährigen documenta. Seine erste Einzelausstellung in Österreich zeigt die Innsbrucker Galerie im Taxispalais gemeinsam mit dem Tiroler Werner Kaligofsky.
TT-Foto
Von E. SCHLOCKER

INNSBRUCK. Was die beiden von ihrem Herkommen und Hintergrund so unterschiedlichen Künstler verbindet, ist ihre Auseinandersetzung mit historischen Phänomenen. Beide sind eher Sammler und Jäger als Ackerbauern, eher Regisseure als Produzenten.

Der 1957 in Wörgl geborene, in Wien lebende Werner Kaligofsky ist Fotograf. Mit der Kamera geht er auf historische Recherche, um oft in alten, im Fernsehen gezeigten oder auf Videos übertragenen Filmen fündig zu werden. Diese mehrfache Transformation der Medien ist wichtig im konzeptuellen Ansatz Kaligofskys, wie er auch solche Filme bevorzugt, die sich ihrerseits auf ältere Quellen beziehen. Etwa Claude Chabrols Dokumentarfilm "L`oeil de Vichy", in dem es um die Propagandafilme des Dritten Reiches geht. Durch die Konzentration des laufenden Bildes auf einzelne geronnene erzielt Kaligofsky ein nicht nur ästhetisch anziehendes Element der Spannung, vermag er Stimmungen deutlich zu machen, die sich durchaus auch auf heutige übertragen lassen.

Direkt mit Innsbruck hat Kaligofskys jüngste Videoinstallation zu tun. "Verkehrsflächen" handelt von acht Straße bzw. Plätzen, die die Namen von Opfern des Nationalsozialismus tragen. Die Videobilder entführen an die oft nicht sehr einladenden, gerne an der Peripherie angesiedelten Orte. Texte informieren über die Namensgeber, u.a. die jüdische Philosophin Edith Stein, das Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe "Weiße Rose" Christoph Probst oder Pfarrer Otto Neururer.

Werner Kaligofskys Bildsprache ist eine ganz klare, wenn auch nur scheinbar dokumentarische. Wesentlich bunter und emotionaler, aber nicht minder konzeptionell angelegt ist die Installation, die Georges Adéagbo in der Galerie im Taxispalais zeigt. "Das Pythagoreische Zeitalter" ist der Titel dieser speziell für Innsbruck gemachten Arbeit, in der es genauso um die Idee des Sozialismus geht wie um den Blick des Afrikaners auf Europa und umgekehrt.

Das Ergebnis ist ein skurriles Sammelsurium von da wie dort Gefundenem. Das Gerüst der Installation sind naiv gemalte Bilder, die ein Schildermaler aus Benin im Auftrag Adéagbos in liebevoller Akribie gemalt hat. Porträts von Marx und Engels, von Machthabern genauso wie medialen Kunstfiguren finden sich hier, gegenübergestellt authentischen afrikanischen Masken bzw. solchen, die Adéagbo bei europäischen Schnitzern in Auftrag gegeben hat. Ergänzt wird die bunte, nach einer exakten Choreografie konzipierte Sammlung durch zahllose Bücher, Zeitschriften, Zeitungsausschnitten, Postkarten, Plattenkovers und Gebrauchsgegenstände - etwa einen ganzen Koffer voll mit Reimichkalendern - , die der Künstler auf Flohmärkten in seiner Heimat und in Innsbruck gefunden hat.

Ganz bewusst hat der 1942 in Benin geborene Georges Adéagbo, der in Paris Rechtswissenschaft und Betriebswirtschaft studiert hat, bevor er 29-Jährig in seine Heimat zurückkehrte, seine Installation wie eine Kirche mit Kapellen konzipiert. Denn ein strenges System liegt dem scheinbaren Chaos zugrunde, ein Spiel mit Strukturen und Symbolen, mit mythischen Mustern, die offensichtlich allen Kulturen zugrundeliegen. Adéagbo vergleicht seine gezielt anachronistische Zusammenstellung mit einem filmischen Prinzip, in dem die Montage, die Rückblende und der Schnitt ein vorrangige Rolle spielen. Sein Ziel: Einen Diskurs über das jeweils Andere zu initiieren.

Galerie im Taxispalais, Maria-Theresien-Straße 45, Innsbruck; bis 7. Oktober, Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr

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