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vom 02.11.2007 - Seite 021
Kunstförderung wurde

heiß diskutiert

Von Dominika Meindl

Soll nur der Staat Kunst fördern? Wie weit sollen und dürfen private Unternehmen Kunst dazu nutzen, ihre Produkte zu bewerben? Soll sich die Kunst gar selbst finanzieren? Diese Fragen wurden nicht nur auf dem Podium im alten Linzer Rathaus diskutiert.

Geladen hatten die Grünen, moderiert wurde die Diskussion von OÖN-Redakteur Erhard Gstöttner. Eröffnet wurde die Debatte von Thomas Girst, Kulturkommunikator des BMW-Konzerns: "Der Staat soll verhindern, dass Kunst jemals instrumentalisiert wird. Dann können private Sponsoren glaubwürdig auftreten." 09-Intendant Martin Heller sparte nicht mit Kritik an Linz: "Hier wird viel zu wenig gute Kunst gekauft. Das ist für eine Stadt dieser Größenordnung gelinde gesagt suboptimal."

Die brennen dann

Lentos-Direktorin Stella Rollig sah sich jüngst mit der Forderung konfrontiert, zehnmal so viele private Sponsoren zu ködern: "Wir müssen jeden Tag nach den Sternen greifen, aber unter den gegebenen Umständen wird das sehr schwer." Die Spendenfreudigkeit lasse zu wünschen übrig. Etwa jene der Energie AG. Hier leitet Franz Prieler, KUPF-Urgestein, die Kunstförderungs-Abteilung: "Es muss nur jemand hergehen und die Unternehmen anzünden. Die brennen dann im doppelten Sinn."

Dass freischaffende Künstler gegenüber Firmen anders auftreten müssen, räumt Gabriele Heidecker, Vorstandsmitglied des Vereins Fiftitu%, ein: "Da gibt es bei der Ausbildung und den Persönlichkeiten ein Manko. Künstler müssen oft noch lernen, sich selbst entsprechend zu verkaufen." Die Beteiligung des Publikums war rege. Insbesondere, nachdem ein Zuhörer gemeint hatte, die Förderung von Kunst und Kultur sei weder Aufgabe des Staates noch der Unternehmen. "Der Tod jedes kulturellen Lebens", sagte dazu Heller.

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