KASSEL, WIEN (SN, dpa). Der in Wien lebende Kunstkritiker und Kurator Roger M. Buergel wurde vom Aufsichtsrat der documenta, der weltgrößten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, gestern, Mittwoch, einstimmig zum künstlerischen Leiter der documenta 12 bestellt. Diese wird vom 16. Juni bis 23. September 2007 in Kassel stattfinden. Buergel, in der Öffentlichkeit kaum bekannt, gilt in der Kunstszene als kompetenter Kritiker und Theoretiker. Als Kurator verschiedener Ausstellungen hat er sich jungen Künstlern gewidmet, die in ihrer Arbeit politische und soziale Themen behandeln. Bei der Expo 2000 in Hannover zeigte er im Österreich-Pavillon die Schau "Gouvernementalität. Wie wir regiert werden wollen".

Buergel wurde im September 1962 in Berlin geboren und studierte in seiner Heimatstadt sowie in Wien Kunst, Wirtschaftswissenschaften und Philosophie. Seit 1983 lebt er mit seiner Lebensgefährtin, der Kunstkritikerin und Kuratorin Ruth Noack, in Wien.

Er ist Mitbegründer der Kunstzeitschrift "springerin", für die er als Autor und Übersetzer arbeitet. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Filmtheorie und feministische Theorie. Als in Fachkreisen bekannter und geschätzter Kurator arbeitet er eng mit Künstlern wie Allan Sekula, Harun Farocki und Peter Friedl zusammen. Der 41-Jährige ist Träger des "Walter Hopps Award for Curatorial Achievement", den die Menil-Foundation Texas in diesem Jahr erstmals vergeben hat und künftig alle zwei Jahre für herausragende kuratorische Tätigkeit verleihen will.