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"Leitbild stößt auf taube Ohren"

Die Innsbrucker Grünen erneuern ihre Forderung nach einem Kulturleitbild. Ein diesbezüglicher Antrag soll heute im Gemeinderat behandelt werden.

INNSBRUCK (wa). "Für alle Bereiche gibt es Leitbilder oder Konzepte, nur für die Kultur nicht", ärgert sich die Grüne StRin Uschi Schwarzl. Sauer stößt Schwarzl vor allem auf, dass in der städtischen Koalitionsvereinbarung "nach der langjährigen Sportoffensive nun eine Kulturoffensive folgen müsste, stattdessen nimmt die Sportoffensive immer gigantischere Ausmaße an".

Werde von den Grünen das Thema Kultur aufs Tapet gebracht, "geht es immer nur ums Bauen, um Großprojekte wie das Haus der Kunst, die Kunstuni etc", so Schwarzl. Keine Gedanken mache man sich aber darüber, "ob und wie sich solche Bauten in kulturpolitische Zielsetzungen einfügen". Schwarzl fordert daher seit Jahren eine Kulturleitbilddiskussion nach dem Beispiel von Linz und Salzburg, "die zu nachvollziehbaren Zielen und transparentem Handeln innerhalb der Kulturpolitik führen soll".

Vor zwei Jahren hat die Grüne Stadträtin bereits einen rudimentären Entwurf eines Kulturleitbild-Prozesses Kulturschaffenden vorgelegt, nun will sie die Diskussion, die bisher bei den politisch Verantwortlichen "auf taube Ohren gestoßen ist", erneut anfachen.

Der Antrag, der heute im Innsbrucker Gemeinderat behandelt werden soll, sieht unter anderem die Entwicklung eines Kulturleitbildes vor, in die das Land mit eingebunden wird. Grundlage dieses Prozesses ist laut Entwurf die Analyse der derzeitigen Kulturarbeit bzw. vorhandener Defizite.
2003-01-28 16:19:16