Spätwerk Picassos als ein
Höhepunkt.
Schwerpunkt auf
Österreich.
Wien. Einen "Vorgeschmack auf das Neuland, das
wir mit dem Kontinent Picasso erschließen", stellte Albertina-Direktor
Klaus Albrecht Schröder ins Zentrum seiner Pressekonferenz am Donnerstag.
Mit "Picasso – Malen gegen die Zeit" wird ab Herbst erstmals Picassos
Spätwerk in den Fokus einer Ausstellung gerückt.
Ein weiterer Schwerpunkt nach der Mozart-Schau des Da Ponte-Instituts
(ab 17. März) gilt, unter anderem mit Kokoschka, der österreichischen
Kunstgeschichte.
Die 561.794 Besucher im Vorjahr seien ein "ansehnliches Ergebnis", auch
wenn die Zahlen der Jahre 2003 (804.678) und 2004 (750.535 Besucher), die
mit Rembrandt, Rubens oder Michelangelo gelockt hatten, erwartungsgemäß
nicht erreicht werden konnten, sagte Schröder. Die erfolgreichsten
Ausstellungen des Vorjahres waren die Chagall-Schau (270.000 Besucher) und
"Von Goya bis Picasso" (220.000).
Die Picasso-Schau präsentiert ab 22. September Arbeiten aus den letzten
zwölf Jahren des Künstlers. Diese neu zu entdeckende Schaffensphase, die
Werner Spies, Kurator und ehemals Leiter des Centre Pompidou, als "Wiener
Picasso" titulierte, sei mindestens so revolutionär wie seine "Demoiselles
d'Avignon" von 1907, die als Geburtsstunde des Kubismus gelten.
Zur Frage der Neubesetzung des Direktionspostens der Österreichischen
Galerie Belvedere meinte Schröder, beide verbliebenen Kandidaten seien
"hoch seriös und hervorragende Kenner der Kunstgeschichte Österreichs".
"Wer auch immer gewählt wird - ich gehe davon aus, dass wir sehr gut
zusammen arbeiten werden", so Schröder über Peter Pakesch und Agnes
Husslein.
Dass Pakesch im Unterschied zu seiner Mitbewerberin Husslein kein
Kunstgeschichte-Studium nachweisen kann, sollte man "nicht überbewerten",
meinte Schröder, der, ohne eine Präferenz für einen Kandidaten erkennen zu
lassen, Pakeschs Leistungen als Entdecker österreichischer Künstler
besonders hervorhob.
Freitag, 10. März
2006