Kultur

Das große Tor im Glas der Moderne

03.08.2007 | SN
Die Künstlerin Eva Schlegel gestaltet nach mehrjährigem "Anlauf" die Fassade des Mönchsbergaufzugs als Visitenkarte des "Museums der Moderne".

ERNST P. STROBL Salzburg (SN). Sie habe gar nicht mehr geglaubt, dass ihr Auftrag jemals realisiert werde, sagte die Künstlerin Eva Schlegel gestern den SN, denn immerhin war sie bereits 2001 als Siegerin aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Es war der vom Land Salzburg ausgeschriebene "Kunst am Bau"-Wettbewerb, um dem neuen Museum der Moderne auf dem Mönchsberg auch im Eingangsbereich beim Mönchsbergaufzug Sogkraft zu verleihen. Eva Schlegels Entwurf fand Gefallen, doch wurden die bereitgestellten Mittel für die Gestaltung der Feuertür und den Eingangsbereich oben im Museum verwendet. Nun stehen wieder 500.000 Euro zur Verfügung, die Genehmigungen sind eingeholt, im November soll Eva Schlegels völlig abgeändertes Werk vollendet sein.

Warum abgeändert? Der Lichtboden im Eingangsbereich - ein Schwerpunktthema der Ausschreibung war "Licht" - wurde wegen der Einsprüche der Stadtwerke als Eigentümer des Aufzugs in Lichtbänder abgeändert. Schlegel wollte direkt an der Fassade ihre Glasplatten und eine gestanzte Stahlplatte mit dem werbenden Schriftzug anbringen, da war die Altstadtkommission dagegen. Nun rückt die Konstruktion - eine "Visitenkarte" (Schlegel) mit unleserlichen "Buchseiten" aus Glas und Stahlplatte - von der Fassade weg und ist eine acht Meter hohe "Skulptur".

Auf den Inhalt oder das jeweilige Programm des Museums wird verzichtet, im Eingangsbereich werden dafür Monitore aufgestellt. Man erfährt also nicht mehr "im Vorbeifahren", wie derzeit bei "Mahjong", was oben im Haus zu sehen ist. Da war Agnes Husslein, ehemals Hausherrin und Vorgängerin von Museumsdirektor Toni Stooss, weniger skrupulös. Über die ganze Fassade reichten ihre plakativen Hinweise. Schlegel will "mit Kunst" auf das Museum reagieren und nicht auf einen "Shop" verweisen, glaubt aber, mit der Visitenkarte ein "Signal" zu setzen, das auch für die ursprünglich angestrebte Werbung ausreicht. Eva Schlegel -ihre "unscharfen" Fotoarbeiten zieren renommierte Sammlungen und Museen - verwendet als Vorlage für die graublauen "Buchseiten" kunstkritische Texte aus ihrer Bibliothek, die übereinander gelagert werden und Tiefe erzielen.

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