Innsbruck - Das in eine finanzielle Schieflage geratene und seit 1992 bestehende Tiroler "KulturGasthaus Bierstindl" will sowohl das Land Tirol als auch die Stadt Innsbruck zur Verantwortung ziehen. "Wer B sagt, muss auch A sagen", appellierte Obmann, Rechtsanwalt Joachim Tschütscher, am Freitag in einer Pressekonferenz. Er forderte ein Bekenntnis zur Beteiligung an der Entschuldung bis Ende Juli.
Zahlen und Summen
Es könne nicht sein, dass man mit den jährlichen Subventionen von 100.000 Euro vom Land und 40.000 Euro der Stadt Innsbruck zum "Stopfen der Löcher gezwungen" werde. Damit solle eigentlich etwas Anderes, nämlich Kultur geschaffen werden. Schon allein durch die von den Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 450.000 Euro anfallenden Zinsen müssten jährlich 30.000 Euro bezahlt werden. Mit einem im Jänner neu gewählten Vorstand und den vorgelegten Kultur-, Betriebs- und Entschuldungskonzepten habe das KulturGasthaus seine Hausaufgaben gemacht. Tschütscher verlangte jetzt von Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP), Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und Kulturstadträtin Patrizia Moser (beide FI) ein "Ja zur Beteiligung".
Aktuell handle es sich um 25.000 Euro, die gegenüber mehreren Gläubigern noch offen seien. Von den insgesamt 90.000 Euro Schulden gegenüber Dritten hatte das Land Tirol bereits Anfang Mai 65.000 Euro bereitgestellt. Die 450.000 Euro an Kreditverbindlichkeiten würden Schritt für Schritt gut gemacht werden.
Möglichkeiten
Im Haus sei ein Kulturbetrieb der 16 Vereine möglich, "ohne einen Euro zusätzlich an Schulden zu machen", führte der Obmann das Ergebnis des neuen Betriebskonzeptes aus. Mit der Verpachtung der Gastronomie, der Anpassung der Betriebskosten bei den Vereinen und der Neugründung eines Fördervereins zur Lukrierung von Geldern als Unterstützung des Bierstindls rechne man mit "realistischen Mehreinnahmen von 70.000 Euro jährlich". Darin sei bereits berücksichtigt, keine Zinsen mehr zahlen zu müssen.
Ohne weitere Entschuldungsbeteiligung wäre eine Alternative, die Liegenschaft aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit einem höheren Wert als die Gesamtschulden zu verkaufen. Eine weitere Variante wäre, wenn das Land das Areal kaufen würde. (APA)
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