In der Galerie Nikolaus Ruzicska zeigt Christian Hutzinger vielfältige Variationen des gleichen Motivs auf weißem, mit dem Hintergrund nahezu verschmelzendem Grund.
Salzburg - "Meine Bilder sind nie Abstraktionen realer Gegenstände, sondern entwickeln sich eher anders herum und erinnern dann - manchmal mehr, manchmal weniger - an Dinge der realen Welt", sagt Christian Hutzinger über seine geometrisch-abstrakte Hard-Edge-Malerei. Die meist in die dingliche Alltagswelt führenden Assoziationen allerdings wieder abzuschütteln ist ein schweres Unterfangen: auch jene Gedanken an gestapelte Bücher, die den Betrachter etwa in der aktuellen Ausstellung von Hutzinger in der Galerie Ruzicska ereilen.
Das Motiv der sich um eine Senkrechte anordnenden farbigen Laschen - geometrisch ausgedrückt könnte man dazu angeschnittene Ellipsen sagen - gibt es seit 2006. Damals setzte der 1966 in Wien geborene Künstler die gedämpft farbigen Elemente gegen den dunklen, schwarzen oder blauen Grund der Leinwand.
In seinen neuesten Leinwandbildern zeichnen sich die Formen, die er wie Klötze eines Baukastens verwendet, jedoch auf gleißend hellem Weiß ab. Ein Weiß, das mit dem Weiß der Wand regelrecht verschwimmt und somit auch die Bildgrenzen infrage stellt. Die Formen können die Leinwand so nahezu überwinden und sich, wie in seiner Wandmalerei im Kulturforum in Tokio (2007), als Elemente im Raum behaupten. Dazu passt das von Hutzinger gestreute Verdachtsmoment: "Irgendwie könnten es auch plattgedrückte Skulpturen an der Wand sein."
Das verwendete Weiß kommt allerdings nicht von irgendwoher, sondern ist quasi seiner Farbpalette entwischt. Denn bisher hatte sich Hutzinger stets der starken, leuchtenden Farbigkeit, wie sie in der gestischen Malerei Verwendung fand, verweigert und seine Farben mit Weiß abgemischt - sie sozusagen abgeschwächt.
Für die Variation eines alten Motivs hat Hutzinger mehrere Gründe. Zum einen wollte er wieder "strengere" Bilder machen und dabei von der Bildmitte ausgehen. Eine Strenge, die Hutzinger selbst immer wieder durch purzelnde und der Schwerkraft an den unteren Bildrand folgende Formen auflöst.
Zum anderen sieht er die Elemente "manchmal auch gerne als Überbleibsel verschiedener Stile oder Designs, die sich - nachdem sie ausgedient, ihren ,Wert' verloren und geruht haben, neu formieren und ein Eigenleben entwickeln können." Die neue Serie zeigt also einen Entwicklungsprozess; die Einzelarbeit ähnele dabei dem Standbild eines kurzen Films.
Ein wichtiger Aspekt geht in der Ausstellung aber verloren:
Hutzinger arbeitet stets gleichermaßen an Leinwänden, Collagen,
Wandmalereien und installativen Arbeiten. Oftmals kommentieren sie sich
gegenseitig und offenbaren in der kollektiven Präsentation Lebendigkeit
und Spielfreude. Das "isolierte" Präsentieren seiner Leinwandwerke
wirkt dabei leider etwas statisch.
(Anne Katrin Feßler/ DER STANDARD, Printausgabe, 20.5.2010)
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