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Der Erfinder gigantischer Briefbeschwerer

FÜGEN (zw). Seit zehn Jahren besteht der Kramsacher Skulpturenpark nahe der Brandenberger Ache. Er trug von Beginn an die künstlerische Handschrift des Kramsachers Alois Schild. Als "Meister gigantischer Briefbeschwerer und Schöpfer, der in zwei Welten arbeitet" bezeichnet ihn nun der Schriftsteller Helmuth Schönauer in einem Schild-Katalog, der gestern Donnerstag im Fügener Einrichtungshaus Wetscher präsentiert wurde.

"Auf den ersten Blick ist es unedles Metall. Wirkung und Aussage seiner Plastiken verdichten sich aber dort besonders eindrucksvoll, wo sie in Gruppen auftreten", stellte der Schwazer Gert Chesi fest. Erst in der Gruppe würden die erodierten Oberflächen zur Kritik an allem Polierten und die bunte Bemalung zur Verhöhnung des "guten Geschmacks".

"Die Skulpturen oder dreidimensionalen Bilder, die physisch nahe der Brandenberger Ache ihre Wirkung entfalten, sind existenziell", meint Sybille Karin Moser vom Institut für Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck im Katalog. Im Park, in den man bisher 100.000 Euro investierte, gebe es ein Gesamtkunstwerk von Kunst und Natur.

"Kunst gehört zur Identität des Unternehmens. Deshalb unterstützen wir dieses Projekt", stellte Martin Wetscher fest. Und Obmann Martin Seiwald vom Verein Freunde zeitgenössischer Kunst und der Künstler Alois Schild: "Wir wollen in Richtung Flusslandschaft noch einen Rundgang schaffen."
2003-04-17 16:31:02