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14.03.2005 - Kultur&Medien / Ausstellung | ||
Neues Museum für Wien: Hauptsache jung und europäisch | ||
VON ALMUTH SPIEGLER | ||
Kolja Kramer plant, am 9. Mai neben dem Burgtheater ein "Museum of Young Art" zu eröffnen. | ||
Seit einer Woche erst hat er die Schlüssel. Kolja Kramer,
der in Wien seit 2002 mit der "Artposition" jährlich eine Großausstellung
junger österreichischer Kunst in der Ottakringer Brauerei organisiert und
vor einem Jahr eine gleichnamige Galerie eröffnet hat, strahlt vor Glück.
Jahre habe er darauf hingearbeitet, etwas Dauerhaftes zu schaffen, sagt
er. Und am 9. Mai soll dieses Dauerhafte jetzt eröffnet werden: das
"Museum of Young Art", kurz MoYA genannt. "Diesen Begriff gab es auf der
ganzen Welt nicht", hat der aus Deutschland stammende junge
Kunsthistoriker herausgefunden - und ihn sich als Marke auch sofort
schützen lassen.
Gesichert hat er sich dazu auch gleich ein Gebäude in bester
Innenstadt-Lage: Der wuchtige Häuserblock Löwelstraße Nummer 20, der vom
Ring aus gesehen zwischen Burgtheater und Café Landtmann aufragt. In einem
Geschoß habe er für mehrere Jahre 600 Quadratmeter für sein "Museum des
21. Jahrhunderts", so Kramer, angemietet. Noch werken hier aber die
Handwerker auf Hochtouren, wo in zwei Monaten junge Kunst aus Europa
einziehen soll. Nicht um verkauft zu werden, betont Kramer - "die
Artposition-Galerie hat damit nichts zu tun". Ein "echtes Museum" soll es
werden, mit Sammlung und Vermittlungs-Programm. Das Team dafür stellt
Kramer gerade zusammen, erst einmal sind es vier Leute, die für das sogar
im Logo mit "Europa" untertitelte "MoYA" arbeiten. Das "young" endet hier, wie international durchaus üblich,
mit 40 Jahren. Und Europa erstreckt sich auf die gesamte Region, nicht nur
die EU. Allein bei der ersten Ausstellung, deren Eröffnung eben nicht
zufällig für den "Europatag" festgelegt ist, bleiben die Grenzen enger
gesteckt: Gezeigt wird Kunst aus den 25 Mitgliedsstaaten plus den vier
Beitrittsländern. Die Schirmherrschaft haben u. a.
EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner sowie Bürgermeister Michael
Häupl übernommen, erzählt Kramer. Subventionen habe er aber noch weder von Stadt, Bund oder EU erhalten - Gespräche sind im Laufen. Über die bisherigen Geldgeber schweigt sich der frisch gebackene Museumsdirektor aus: "Sagen wir, ich habe Finanzpartner." Gründungspatrone werden jedenfalls noch gesucht. Vor der Museums-Eröffnung kann Kramer noch ein anderes
seiner Projekte präsentieren: Am 21. April, auf der neuen Wiener
Kunstmesse "ViennAfair", soll die Übersichtsreihe "Malerei aus Österreich
im 3. Jahrtausend" (198 Euro) vorgestellt werden. Eine erweiterbare
Blattsammlung mit vorerst 230 Eintragungen, herausgegeben von der
Privatinitiative "Forum Artis", die sich neben Kramer aus Silvia Krieger,
Wolfgang Alkier und Caspar Einem zusammensetzt.
www. artposition.com
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