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Hirschfeld-Macks "Farben-Licht-Spiele" in Salzburg
Salzburg (APA) - Ludwig Hirschfeld-Mack - 1893 geborener Künstler der Bauhausgruppe in Weimar, war am Dienstag im Salzburger Museum der Moderne zu sehen, und zwar mit seinen berühmten Farben-Licht- Spielen. Das sind 1922 und 1923 entwickelte mechanisch-optische Geräte, mit denen raffinierte Muster und Formen in Licht, Schatten und Farben auf Leinwand projiziert werden können.

Corinne Schweizer und Peter Böhm haben die nostalgische Lichtmaschine mit ihren schier vorsintflutlichen Schaltern, Filtern, Pappkarton-Schablonen und Glühbirnen aus dem Museum moderner Kunst in Bozen ausgeliehen und die dramaturgisch ausgeklügelten Licht- Spielereien von Hirschfeld-Mack detailgenau live interpretiert. Mehrere "Operateure" bedienen diese Maschine und synchronisieren das Licht- und Farben-Spiel mit der Musik, wobei die Bewegungsabläufe, die Farben, Lichtstärke und Schatten vom Bauhaus-Künstler in einer Partitur präzis vorgegeben sind. Zu sehen sind meditativ bewegliche, geometrische Formen und Muster, manchmal auch quasi kubistische Figuren, die in ruhig fließende Bewegung geraten - assoziativ, wie eine Gedankenkette im Halbschlaf. Hirschfeld-Mack, ein von den Nazis vertriebener Grafiker und später in Australien wegweisender Kunstpädagoge, hat für zwei seiner drei Arbeiten die (kontrapunktisch tadellose) Orgel- und Akkordeonmusik selbst komponiert. Präsentiert wurde diese Schau nur einmalig und zwar als Ergänzung zur aktuellen Ausstellung "Kunst auf der Bühne. Les Grands Spectacles II".

APA 11:02 27.09.2006
 
   


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