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Österreichischen Staatspreis an Karl Prantl verliehen

25.11.2008 | 16:32 |  (DiePresse.com)

Der Bildhauer wurde mit der höchsten künstlerischen Auszeichnung der Republik Österreich geehrt. Die Kulturministerin würdigte sein Werk als Anstoß für eine spirituelle Auseinandersetzung.

Kulturministerin Claudia Schmied hat am Dienstag dem Bildhauer Karl Prantl den Großen Österreichischen Staatspreis 2008 verliehen. Die Ehrung gilt als höchste Kunst-Auszeichnung der Republik Österreich. "Ob tonnenschwere Kolosse oder kleine Meditationssteine - Steine sind in Ihren Händen mehr als ein Material. Sie sind Anstoß und Ausgangspunkt einer spirituellen Auseinandersetzung", sagte die Ministerin in ihrer Ansprache. Neben der Würdigung seines Werkes wies Schmied auch auf Prantls unermüdliches Ringen um Akzeptanz für sein Lebenswerk im Steinbruch St. Margarethen hin.

Nicht nur anschauen, auch berühren

Das Werk des großen österreichischen Bildhauers setze auf Abstraktion und Geometrie und auf die Verbindung von Natur und Kunst. Daher seien die Objekte auch als Mahnungen zu verstehen, nicht als protzige Heldendenkmäler, die verherrlichten, was nicht zu verherrlichen war und ist, fuhr die Ministerin fort. Außerdem zeigte sie eine weitere Besonderheit des Künstlers auf: "Sie möchten, dass Ihre Steine berührt und nicht nur vom Auge erfasst werden."

Prantl feiert erst vor wenigen Wochen seinen 85. Geburtstag. Bundespräsident Heinz Fischer übermittelte dem Bildhauer zum Jubiläum ein Glückwunschschreiben, in dem er ihm für dessen reiches künstlerisches Wirken dankt. Er habe dazu beigetragen, das Verständnis für die bildende Kunst in Österreich zu wecken und zu vertiefen, schrieb der Bundespräsident.

Prantl studierte eigentlich Malerei

Aufgewachsen war Prantl in seinem Geburtsort Pöttsching (Burgenland) in einer österreichisch-ungarischen Beamtenfamile. Von 1946 bis 1952 studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien und erhielt als Abschluss ein Diplom für Malerei. Auf dem Gebiet der Bildhauerei ist Prantl also Autodidakt. Nach seinem Studium schloss er sich der Künstlergruppe "Der Kreis" an, zu dessen Mitgliedern er weiterhin zählt.


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