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05. Juni 2009
14:50 MESZ
Studie bescheinigt Kulturhauptstadt-Jahr "erhebliche Umwegrentabilität"
Linz09 trotzt der Wirtschaftskrise

Linz - Eine Studie der Johannes Kepler Universität bescheinigt Linz09 eine "erhebliche Umwegrentabilität". Die Krise erschwere zwar sicher ein Kulturhauptstadtjahr, die Wertschöpfungseffekte seien aber beträchtlich. Das betonte Volkswirtschafter Friedrich Schneider am Freitag in einer Pressekonferenz mit Kulturreferent Vizebürgermeister Erich Watzl. Laut aktuellen Berechnungen werde von 2005 bis 2011 ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 426 Mio. Euro ausgelöst.

2009 sei noch nicht einmal zur Hälfte vorbei, daher habe er lange gezögert, die Studie zu erstellen, sagte Schneider. In Krisenzeiten komme ihr aber besondere Bedeutung zu. Bei der Berechnung, die Investitionen in Kulturbauten beinhaltet, seien nur die tatsächlichen lokalen Effekte berücksichtigt worden, betonte der Universitätsprofessor. Demnach werde mit den Maßnahmen rund um das Kulturhauptstadtjahr in Oberösterreich von 2005 bis 2011 jährlich im Schnitt ein zusätzliches BIP von 60,9 Mio. Euro ausgelöst, mit einem Plus von 117,7 Mio. zeige sich heuer der stärkste Effekt. Für den gesamten Zeitraum sei mit der Schaffung bzw. Sicherung von 4.625 Arbeitsplätzen zu rechnen. An ausgewählten Linz09-Projekten gemessen, komme man heuer auf ein zusätzliches BIP von 8,4 Mio. Euro.

"Linz gewinnt an Attraktivität"

"So manch einer" bleibe zwar in Zeiten der Krise kürzer in der Kulturhauptstadt oder verzichte überhaupt auf einen Besuch, so Schneider zum Tourismus. Das laufende Jahr müsse aber auch als Chance gesehen werden: Nach dem Motto "das Gute ist so nah" setze sich die Bevölkerung stärker mit Linz auseinander. Es sei richtig und wichtig gewesen, das Projekt - zum Teil auch kontrovers - durchzuziehen, ist der Wissenschafter überzeugt. "Linz gewinnt an Attraktivität."

Watzl verwies auf aktuelle, "sehr erfreuliche" Zahlen zum Kulturhauptstadtjahr: Von 1. Jänner bis 31. Mai seien in Linz rund 590.000 Besucher und im neuen Ars Electronica Center 98.000 Personen gezählt worden. Im Linz09-Infocenter am Hauptplatz habe man 70.000 Kontakte registriert. Die Zahl der Nächtigungen sei in den ersten vier Monaten verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode um 1,1 Prozent auf 191.999 gestiegen, berichtete der Vizebürgermeister. (APA)

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