VON JULIA EVERS
Kunst zum Mitmachen präsentierte Georg Nussbaumer am Samstag im
Mühlviertel. "Kirchschlager Heilwasserfall" nannte sich die Performance,
die mehr als hundert Interessierte anlockte.
"Ich finde es spannend, durch alltägliche Dinge wie Flaschen,
Etiketten, Trinken und Gehen im Wald eine temporäres und kollektives
Kunstobjekt zu installieren," erklärte der Linzer Künstler seine
Motivation.
Und so sah der Heilwasserfall aus: Eine Prozession aus sommerlich
gekleideten Menschen schritt langsam den Weg zum Breitenstein hoch. Durch
die auf Flaschen geblasenen Töne legte sich ein sich ständig veränderndes
Klanggespinst über den Wald. Nach anfänglichem Lachen wurden auch die
Teilnehmer immer ruhiger und konzentrierter. War zu Beginn für die
Mitwirkenden teils nur das eigene Tuten und das der Nachbarn zu hören,
wandelte sich diese Situation am Ende des Weges. Auf engem Raum ertönte
ein meditatives, gespenstisches Summen in unterschiedlichen Tonlagen.
Als Anregung für den "Kirchschlager Heilwasserfall" diente Stifter
selbst. Einerseits mit seinen Lobpreisungen des Kirchschlager Wassers und
andererseits mit seiner Angewohnheit, Wasserflaschen nach Linz zu
schicken. Diese wurden dann - auf ausdrückliche Anweisung des Dichters -
mit Wein gefüllt zurückgesandt.
Instrumente mit Anweisung
KOMPOSITION FÜR WASSERTRINKER