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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
25. Juni 2009
13:54 MESZ

Nachlese: Wassereintritt: Totalevakuierung der Albertina-Depots

 

 

Albertina-Direktor Schröder präsentiert einen beschädigten Schutzkarton. Kunstwerke selbst kamen nicht zu Schaden.


Albertina: Evakuierte Sammlung bleibt zunächst vor Ort
Ursache des Wasserschadens im Depot weiterhin ungeklärt - Keine Schadensfeststellung an einem Kunstwerk

Wien - Als "reine Vorsichtsmaßnahme" bezeichnet der Direktor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder, am Donnerstag die Räumung des Depots nach dem Wasserschaden. Die 950.000 betroffenen Kunstwerke werden in einem ersten Schritt in "internen Räumlichkeiten" der Albertina untergebracht und sollen erst in einem zweiten Schritt an einen sicheren Ort in Österreich - "höchstwahrscheinlich Wien" - gebracht werden.

Sollte die Ursache des am Dienstag eingetretenen Wasserschadens in der Zwischenzeit bekannt und beseitigt werden, würde die Evakuierung gestoppt. Der Museumsbetrieb ist von den Räumungsarbeiten nicht betroffen.

Die Räumung sei zwar aufwendig und personalintensiv, erscheine ihm aber "unvermeidlich, solange wir die Ursache des Wassereinbruchs nicht kennen und daher den Mangel auch nicht beheben können", so der Museumsdirektor. Für eine längerfristige Auslagerung sei ein Projektteam derzeit damit befasst, ein entsprechend großes Depot außerhalb der Albertina zu adaptieren und einzurichten. Im schlechtesten Fall müsse man über zwölf Monate das Depot räumen.

Die "kritische Phase der ersten zwölf Stunden" sei erfolgreich bewältigt, teilte der Direktor mit. Dennoch seien Hunderte Schutzverpackungen der Kunstwerke teilweise bzw. zur Gänze durchnässt worden. Nach wie vor gibt es bisher aber keine Schadensfeststellung an einem Kunstwerk.

Sollte die Ursache für das Eintreten des Wassers gefunden werden, werde Schröder jedenfalls "nicht zögern, die Evakuierung und Räumung des Depots jederzeit zu stoppen und die Sammlung an ihren angestammten Platz zurückzubringen". Burghauptmannschaft, Architekten, Techniker und Generalunternehmer, die das Depot errichtet und ausgestattet haben, sind seit Mittwoch "mit Hochdruck" dabei, die Ursache zu finden. Derzeit sei noch nicht einmal klar, ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Regen und Wassereintritt gebe.

"In jedem Fall sind bei diesem für ein Museum dramatischen Vorfall Systemprobleme aufgetaucht, die ebenfalls Folgen für die zukünftige Lagerung und allfällige Evakuierungen in Notfällen haben werden müssen", so Schröder. Kulturministerin Claudia Schmied sprach ihr "volles Vertrauen in die Entscheidungen" Schröders aus", "alle Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit dem Ministerium getroffen", so ein Sprecher Schmieds. (APA)

 

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