VN Mi, 17.12.2003

Politik
Lokal
Sport
Markt
Kultur
Welt

Chronik
Leserbriefe
TV
VN-Heimat

Anzeigen
eVN.vol.at
eVN-Offline






Kultur 

Im Anflug auf die Landschaft

Maximilian Fohn ab heute in Bregenz

Bregenz (VN-ag) Nach 18 Jahren Wien hat es den Maler Maximilian Fohn vergangenes Jahr wieder zurück nach Vorarlberg gezogen. Mit dem neuen Atelier und dem Blick über den See hat sich die Landschaft in seine Bilder geschlichen.

"Hörbranz Berg", betitelt nach dem Ort ihres Entstehens, nennt sich eine Auswahl von Werken, die der 1965 in Bregenz geborene Maximilian Fohn ab heute in der Editionswerkstatt Bernd Smodics in Bregenz zeigt. In Eitempera-Malerei und einigen Monotypien thematisiert Fohn die Umgebung seines Ateliers.

Perspektivenwechsel

Dabei hat es die Landschaft im Werk des Malers bis anhin kaum gegeben. Erst mit dem Umzug nach Vorarlberg nimmt Fohn seine unmittelbare Umgebung neu als Landschaft wahr und lässt es zu, dass sich Landschaftsstrukturen und Öformen, wenn auch in abstrakter Manier, aber doch immer stärker, in seiner Malerei niederschlagen. Waren es zu Beginn der Auseinandersetzung noch fensterartige Begrenzungen, die den Ausblick auf die Landschaft rahmten, so befreit sich der Maler in seinen jüngsten, durch die Farbe Grün gekennzeichneten Arbeiten völlig davon.

Auf die Aufspaltung in Farbflächen, die als dynamischer Raster die panoramaartigen Querformate überziehen und mit der Fohn den Landschaftsbegriff für sich neu definiert, verzichtet Fohn. Es folgen Werke, in denen der Künstler noch radikaler mit dem Wechsel der Perspektive operiert. Wie ein Pilot, der sich im Sturzflug der Erde nähert oder einen Looping vollführt, interpretiert Fohn seine Landschaften. Davon erzählen ausschnitthaft verschobene Blickwinkel und ein Horizont, der diagonal über eine Leinwand läuft.

Feldarbeiten

Auch sind in den jüngsten, objekthaften Werken die Anklänge an Landschaft noch weiter reduziert - der Künstler spricht von "gegenstandsloser Impressivität" und von "Feldarbeiten". Evozierten die extremen Querformate per se bereits Landschaft, so verlieren sich diese äußerlichformalen Verweise im zuletzt entstandenen Diptychon oder einem 6 er Block kleinformatiger Werke. Titel gibt Maximilian Fohn seinen Arbeiten sowieso bewusst keine. Er stellt das Sehen in den Vordergrund seiner geöffneten Bildräume. Inhaltlich nicht belastet, soll sich der Betrachter seine eigenen Gedanken machen, seinen eigenen Sturzflug wagen.

Die Ausstellung "Hörbranz Berg. Neue Arbeiten" von Maximilian Fohn wird heute, 20 Uhr, in der Editionswerkstatt Bernd Smodics in Bregenz eröffnet. Dauer der Ausstellung bis 17.Jänner 2004, geöffnet Dienstag bis Freitag, 10 bis 11 und 16 bis 18, Samstag 18 bis 20 Uhr.

Arbeit von Maximilian Fohn. (Foto: A. Grabher)




Kultur 

Zum Seitenbeginn