Bregenz (VN-ag) Nach 18 Jahren Wien hat es den Maler Maximilian
Fohn vergangenes Jahr wieder zurück nach Vorarlberg gezogen. Mit dem
neuen Atelier und dem Blick über den See hat sich die Landschaft in
seine Bilder geschlichen.
"Hörbranz Berg", betitelt nach dem Ort ihres Entstehens, nennt
sich eine Auswahl von Werken, die der 1965 in Bregenz geborene
Maximilian Fohn ab heute in der Editionswerkstatt Bernd Smodics in
Bregenz zeigt. In Eitempera-Malerei und einigen Monotypien
thematisiert Fohn die Umgebung seines Ateliers.
Perspektivenwechsel
Dabei hat es die Landschaft im Werk des Malers bis anhin kaum
gegeben. Erst mit dem Umzug nach Vorarlberg nimmt Fohn seine
unmittelbare Umgebung neu als Landschaft wahr und lässt es zu, dass
sich Landschaftsstrukturen und Öformen, wenn auch in abstrakter
Manier, aber doch immer stärker, in seiner Malerei niederschlagen.
Waren es zu Beginn der Auseinandersetzung noch fensterartige
Begrenzungen, die den Ausblick auf die Landschaft rahmten, so
befreit sich der Maler in seinen jüngsten, durch die Farbe Grün
gekennzeichneten Arbeiten völlig davon.
Auf die Aufspaltung in Farbflächen, die als dynamischer Raster
die panoramaartigen Querformate überziehen und mit der Fohn den
Landschaftsbegriff für sich neu definiert, verzichtet Fohn. Es
folgen Werke, in denen der Künstler noch radikaler mit dem Wechsel
der Perspektive operiert. Wie ein Pilot, der sich im Sturzflug der
Erde nähert oder einen Looping vollführt, interpretiert Fohn seine
Landschaften. Davon erzählen ausschnitthaft verschobene Blickwinkel
und ein Horizont, der diagonal über eine Leinwand läuft.
Feldarbeiten
Auch sind in den jüngsten, objekthaften Werken die Anklänge an
Landschaft noch weiter reduziert - der Künstler spricht von
"gegenstandsloser Impressivität" und von "Feldarbeiten". Evozierten
die extremen Querformate per se bereits Landschaft, so verlieren
sich diese äußerlichformalen Verweise im zuletzt entstandenen
Diptychon oder einem 6 er Block kleinformatiger Werke. Titel gibt
Maximilian Fohn seinen Arbeiten sowieso bewusst keine. Er stellt das
Sehen in den Vordergrund seiner geöffneten Bildräume. Inhaltlich
nicht belastet, soll sich der Betrachter seine eigenen Gedanken
machen, seinen eigenen Sturzflug wagen.