Folgt Stocker auf Stocker auf Stocker, oder ändert sich was?

VON IRENE JUDMAYER

Klammheimlich wurde der Vertrag von Gerfried Stocker als künstlerischem Leiter des Ars Electronica Centers (AEC) in Linz bis 31. 12. 2004 verlängert. Sechs Monate als Zugabe zum ursprünglichen Abschluss.

"Das ist nur wegen der Gemeinderatswahlen so gekommen", argumentiert Siegbert Janko, Kulturdirektor der Stadt Linz, auf Anfrage der OÖN: "Ursprünglich wäre der Vertrag mit Juni 2004 abgelaufen. Um die Gestaltung des nächsten Festivals Ars Electronica nicht zu gefährden, wurde der Vertrag jetzt einmal verlängert. Eine längere Diskussion um die künstlerische Leitung des AEC hätte jetzt auch gar keinen Sinn gehabt, da dann ein völlig anderer Aufsichtsrat das Ergebnis verantworten müsse."

Auf Grund der aktuellen Wahlergebnisse in Linz muss der Aufsichtsrat nämlich neu bestellt werden. Janko: "Da war jetzt noch Vizebürgermeister Nöstlinger drinnen, auch ein Vertreter der FPÖ, der dann auch nicht mehr dabei sein wird." Durch die Vertragsverlängerung habe der neue Aufsichtsrat bis Mitte 2004 Zeit, sich die nächsten Schritte für das Ars Electronica Center zu überlegen. Außerdem ist bei einem Vertrag Stockers bis Ende 2004 alles unter Dach und Fach, was für die nächste Ars Electronica zu planen ist.

Gerfried Stocker ist als künstlerischer Leiter des Ars Electronica Centers seit 1995 tätig und auch für die Gestaltung des Festivals Ars Electronica zuständig. Sein Vertrag wurde bereits mehrmals verlängert.

Wird ab 2005 wieder Stocker auf Stocker folgen, oder wird sich die Lage und somit der innovative Impuls für das internationale Festival ändern? Janko zu den OÖN: "Das lässt sich jetzt noch nicht sagen. Aber der Aufsichtsrat kann alles beschließen. Selbstverständlich."

Gesetzt den Fall, der Aufsichtsrat entschließe sich gegen Stocker, wird die Position jedenfalls neu ausgeschrieben.