Das rätselhafte Lächeln der Mona Lisa.
Eine Frau in einer Ausnahmesituation - täglich wird sie von
tausenden bewundert - erfährt Verehrung. Zumindest im Pariser
Louvre.
Die Künstlerin Karin Hannak hat Frauenporträts
auf durchsichtige Folie kopiert und auf Pflastersteine
affichiert. In der neuen Fußgängerzone der Welser Innenstadt
(Ecke Ringstraße/Bäckergasse) wurden nun diese "Kopf"steine in
die Anonymität der normalen eingelassen. Man muss genau
schauen, um die dunklen Flecken zu erkennen, sich Zeit nehmen
um im richtigen Winkel ein Gesicht zu
fokussieren.
Hannaks Denkansatz stützt sich auf den
sorglosen Umgang mit Frauenrechten, die allzu oft übersehen,
über die auch gern einfach hinweggegangen wird. "8ung
KopfPflaster" nennt sie das Projekt, bei dem sie statt
Fußangeln Steine des (Denk)anstoßes vor die Füße
legt.
Derartige, weniger getretene, Steine finden sich
auch in der 1. Welser Open-Air-Galerie (Bauernstraße 8, hinter
Büro Luger-Maul). Dort präsentieren derzeit bei der Schau "Mon
á Lisa's" ein Dutzend Künstlerinnen Objekte. Vitae und
Intentionen sind nachzulesen und ermöglichen so dem Betrachter
den Zugang, der ihm ansonsten leicht verborgen bliebe.
Namen wie Gabi Berger, Christine Bauer oder Roswitha
Hiptmair signalisieren, dass nicht allein Frauensolidarität
für die Teilnahme an dieser Ausstellung ausschlaggebend
war.
vom
17.08.2004 |