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Wiedereröffnung des Museums moderner Kunst (MUMOK) im MuseumsQuartier

Der Umzug in den Basaltblock

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!Die Künstler, die zur Presse-Eröffnung des neuen modernen Museums ins MuseumsQuartier kamen, vereinten sich mit Direktoren und Sammlerin Irene Ludwig. Es sind auch die mit Werken breit in der neu aufgestellten Sammlung vertretenen: Gilbert & George, Ilya Kabakov und Bertrand Lavier. Am nächsten Tag war nach der Eröffnung freier Eintritt für das breite Publikum, das die alte und neue Sammlung mit und ohne Führung durchwanderte. Ein kleiner Test in Bergsteigen und Orientierungssinn ist da inbegriffen. Die neue Ordnung will erst gelernt werden, wenngleich sie chronologisch im tiefsten Geschoss mit dem Expressionismus, mit Abstraktion und Surrealismus beginnt; nach "Brücke", Bauhaus, einigen wichtigen Positionen der Konstruktivisten und der Reaktionen in Ungarn und anderen Ländern des Ostens, wandert man weiter zu Informel, Action painting, Body-Art und den Aktionisten.
Einen Stock höher sind Arte povera und Minimal-Art neben Konzept-Kunst und Land-Art präsentiert: Die Rauminstallation "Ohne Titel (Boot)" von Jannis Kounellls schlägt vom Ästhetischen her Vieles, ist vielleicht der stärkste Eindruck überhaupt; darüber - in der Eingangsebene Gilbert & George gemixt mit Walter Obholzer, Lois Weinberger, Erwin Wurm und anderen, die sich mit Fragen der Identität, Natur und Umwelt auseinandersetzen.
Im ersten Obergeschoss sind Werkgruppen von den bekanntesten Vertreterinnen und Vertretern der achtziger und neunziger Jahre wie Tony Cragg, Franz West, Bertrand Lavier, Sean Scully - ein Raum mit den deutschen Wilden (Baselitz, Immendorff, Lüpertz) nebst Richter wird von einer alten Tür zu einer großen Rauminstallation Ilya Kabakovs beherrscht. Vor dem Aufstieg ins 8. (die Nummerierung der Geschosse ist verwirrend und nur für die verständlich, die sich länger im AKH Wien aufgehalten haben, da dort sehr ähnlich), bzw. 4. Obergeschoss mit Kuppelsaal, sind noch kleinere Etagen mit den Künstlern des Nouveau Réalisme (der Sammlung Hahn) Arman, Daniel Spoerri, Raysse, dabei auch Vostell, Beuys und Nam June Paik und die berühmten poetischen Reduktivisten aus dem östlichen Mitteleuropa wie Kolibal, Malich, Korniss, Feher usw., denen nun endlich samt dem Logo auf allen Einladungen von Zdenek Sykora, "Linie" (eher ein Linien-Knäuel), breitere Aufmerksamkeit zukommt. Ganz oben im Kuppelsaal das Herzstück der Sammlung Ludwig mit der klassischen Pop-Art samt Oldenburgs "Mouse Museum", mit Warhol, Rauschenberg, Wesselmann, Liechtenstein, Jasper Johns und den Hyperrealisten um Chuck Close.
Als "Visitor" fungiert eine aus Odessa stammende Wiener Künstlerin, Anna Jermolaewa, mit ihrem in der Kunsthalle gezeigten Video "Ein/Aus".
Dass in dem neuen Museumsbau wenig Platz für Wechselausstellungen bleibt ist mit der zur Eröffnung eingeplanten Schau in der auch nicht gerade großen Factory, "Diskursive Malerei", bereits abzusehen. Die Platznot bezieht sich also nicht nur auf die wieder schlecht gelöste Lagerung der vielen nicht in die Schausammlung integrierten Exponate, die Büros, Restaurierung usw., sondern vor allem auf die flexiblen Tätigkeiten und lässt annehmen, dass bei finanzieller Möglichkeit schon wieder neue Flächen gesucht werden müssen: Denn gewonnen hat das Museum nichts an Raum, aber vielleicht durch die neue Umgebung im Verband mit anderen Museen. In Österreich jedoch neue Besucherrekorde zu erwarten, die eine Selbstfinanzierung der klassischen und der gegenwärtigen Moderne ermöglichen (was durch die Ausgliederung erwartet wird) ist reine Illusion.
Die Eröffnungsaktivitäten sind noch auf die nächsten Wochen ausgedehnt und bieten Vorträge, Symposien und Performances; "Wien modern" bringt die Musik ins Haus. Dazu Essen, Trinken, Theater und Feste - überall die gleichen Strategien, um mehr Besucher anzulocken. Ob es klappt wird von vielen zusätzlichen Faktoren abhängig sein.

Erschienen am: 26.09.2001

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bullet Wiedereröffnung des Museums moderner Kunst (MUMOK) im MuseumsQuartier

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