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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
25. Juni 2009
19:50 MESZ

Nachlese: Wassereintritt: Totalevakuierung der Albertina-Depots

 

 

Nur außen nass: Schröder mit einer Schutzkassette



Albertina: 2100 Liter Wasser
Direktor Schröder vermutet undichte Stellen im Dach des Depots - Evakuierte Sammlung bleibt vorerst vor Ort

Wien - Nach und nach werden immer mehr Details über den hochdramatischen Wassereinbruch in das Hauptdepot der Albertina bekannt: Insgesamt 2100 Liter Regenwasser mussten aus dem vollcomputerisierten Lager gepumpt werden. In diesem befanden sich bis Dienstag die wertvollsten Kunstwerke, darunter auch Albrecht Dürers Feldhase. Tausende Schutzverpackungen wurden teilweise oder auch zur Gänze durchnässt.

Offiziell gibt es noch keine Erklärung für die Ursache; Direktor Klaus Albrecht Schröder äußert im Gespräch mit dem Standard lediglich eine Vermutung: Um die großen Maschinen in das Depot unter der Bastei transportieren zu können, hatte die Betondecke anfangs vier Öffnungen. Sie wurden zwar geschlossen und abgedichtet, über die gesamte Länge des Depots brachte man eine 60 Zentimeter dicke Isolierschicht auf. Dennoch scheinen die undichten Stellen in diesen Bereichen zu sein.

Die Totalevakuierung des Depots, in dem sich 950.000 Grafiken befunden hatten, schreitet unterdessen fort. Schröder bezeichnet sie als eine "reine Vorsichtsmaßnahme": Die Räumung sei logistisch aufwändig und personalintensiv, aber unvermeidlich. Derzeit werden die Blätter in den neun Nebendepots und vor allem in der gerade leerstehenden Basteihalle gelagert. In der Folge - wohl erst im August - sollen die Kunstwerke in ein angemietetes Depot verbracht werden. Schröder werde die Räumung erst dann stoppen, wenn die Ursache für das Eindringen des Wassers beseitigt werden konnte und ihm "umfassende Garantien" gegeben werden, die eine Wiederholung des Vorfalls ausschließen. (Thomas Trenkler/ DER STANDARD, Printausgabe, 26.6.2009)

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