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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
19. April 2006
15:35 MESZ
Interview:
"Dann wäre der Kurator ja der Satellit?!"



Robert Jasensky (Hg.): "Parabol"
Internationales Kunst-Magazin, Einzelheft jeweils 40,- Euro, Bezugsadressen unter Parabol.org 
Cover: Parabol AM

Parabol: Ein "White Cube" auf 44 Seiten
Chris Goennawein, Art Direktor des neuen Kunstmagazins, verrät im derStandard.at- Interview die beste Leseposition fürs Groß­format und wie man auf Anzeigen verzichtet

Das passende Aufbewahrungsmöbel für Parabol AM, das neue englischsprachige Magazin für zeitgenössische Kunst, findet sich vermutlich nicht in jedem Haushalt. Das auf Katalogpapier im Bogenoffset gedruckte Ungetüm misst aufgeschlagen schließlich knappe 60 x 84 Zentimeter. Das findet, so Chris Goennawein, Art Direktor des halbjährlich in Wien erscheinenden Magazins, auf "jedem zeitungserprobten Frühstückstisch" Platz. (>>> Mehr über die ideale Körperhaltung zum Parabol-Lesen im Interview)

Der hart umkämpfte Markt der Kunstzeitschriften hat also ein neues, ambitioniertes Heft mehr. Eines, das sich nicht nur optisch von anderen abheben will: Parabol will keine klassische Kunstzeitschrift, sondern ein White Cube für die Kunst sein.

Daniel Baumann, Kurator dieser zweidimensionalen Kunstplattform, hat für Heft 1 Künstler geladen, die selbst Kunstmagazine produzieren und thematisiert überdies künstlerische Auswirkungen digitaler Bearbeitungs- und Reproduktionstechniken.

Um den "aufgeräumten Raum" bloß nicht durch Werbung zu durchbrechen, wird auf den generös bebilderten und sparsam betexteten Seiten komplett auf Anzeigen verzichtet. Um das zu finanzieren, haben die Macher, Designagentur section.d und Artconsulter section.a, Wirtschaftspartner gesucht, die mit der garantieren Abnahme einer bestimmten Heftzahl (Gesamtauflage 2000 Stück) Kosten mittragen.

Ein "Nice- and Need-to-have", an dem keiner aus dem engeren Kunstbetrieb vorbeikommen soll. Zumindest das Format macht das auch kaum möglich. Aber selbst das kann im nächsten Heft, kuratiert von Ami Barak, schon wieder ganz anders aussehen ... (Anne Katrin Feßler/DER STANDARD, Printausgabe, 19.04.2006)


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