Der hart umkämpfte Markt der Kunstzeitschriften hat also ein neues, ambitioniertes Heft mehr. Eines, das sich nicht nur optisch von anderen abheben will: Parabol will keine klassische Kunstzeitschrift, sondern ein White Cube für die Kunst sein.
Daniel Baumann, Kurator dieser zweidimensionalen Kunstplattform, hat für Heft 1 Künstler geladen, die selbst Kunstmagazine produzieren und thematisiert überdies künstlerische Auswirkungen digitaler Bearbeitungs- und Reproduktionstechniken.
Um den "aufgeräumten Raum" bloß nicht durch Werbung zu durchbrechen, wird auf den generös bebilderten und sparsam betexteten Seiten komplett auf Anzeigen verzichtet. Um das zu finanzieren, haben die Macher, Designagentur section.d und Artconsulter section.a, Wirtschaftspartner gesucht, die mit der garantieren Abnahme einer bestimmten Heftzahl (Gesamtauflage 2000 Stück) Kosten mittragen.
Ein "Nice- and Need-to-have", an dem keiner aus dem engeren Kunstbetrieb vorbeikommen soll. Zumindest das Format macht das auch kaum möglich. Aber selbst das kann im nächsten Heft, kuratiert von Ami Barak, schon wieder ganz anders aussehen ... (Anne Katrin Feßler/DER STANDARD, Printausgabe, 19.04.2006)