Kunst auf Rekordkurs: Bacon versteigert

Der Kunstboom hält an und erreicht immer neue Höhen: Im New Yorker Auktionshaus Sotheby's ist das dreiteiliges Gemälde "Triptych, 1976" des Briten Francis Bacon für 86 Millionen Dollar (56 Millionen Euro) versteigert worden. Es ist der höchste Preis, den jemals ein zeitgenössisches Kunstwerk erzielt hat. Das Auktionshaus schätzte, dass der Zuschlag schon bei 70 Millionen Dollar liegen würde, denn dreiteilige Gemälde sind schwerer zu verkaufen als einzelne.

Insgesamt konnte Sotheby's am Mittwochabend 362 Millionen Dollar einnehmen - das höchste Auktionsergebnis in der fast 300-jährigen Geschichte des Hauses. Um das monumentale Bacon-Gemälde lieferten sich zwei Interessenten per Telefon einen regelrechten Bieterwettkampf. Das Triptychon, eine dichte Komposition mit Anklängen an die altgriechische Mythologie, gilt als eines der wichtigsten Werke des 1992 gestorbenen Iren. 

Es ist nicht der einzige Rekord, der diese Woche in New York gebrochen wurde: Erst am Dienstag wechselte das lebensgroße Aktgemälde des britischen Malers Lucian Freud "Benefits Supervisor Sleeping" für 33,6 Millionen Dollar (rund 21 Millionen Euro) den Besitzer. So viel ist nie zuvor bei einer Auktion für ein Werk eines noch lebenden Künstlers gezahlt worden. Die Käufer des Bacon-Triptychon und des Freud-Gemäldes blieben anonym.

Rekord jagt Rekord

Bacon, der 1992 im Alter von 82 Jahren starb, gilt als einer der wichtigsten britischen Künstler des 20. Jahrhunderts und ist nun wohl auch der teuerste. Erst im letzten Jahr wurde Mark Rothko, der 1970 starb, posthum zum Rekordjäger: Sein Bild "White Center (Yellow, Pink and Lavender on Rose)" wurde im vergangenen Jahr bei Sotheby's für 72,8 Millionen Dollar versteigert.

Den Weltrekord für das teuerste Kunstwerk eines lebenden Künstlers hielt bis zur Versteigerung des Freud-Bildes der Amerikaner Jeff Koons. Seine Skulptur "Hängendes Herz" erzielte im November 2007 23,6 Millionen Dollar.