Wien (APA) - Das "Bildnis der Familie
Gierster" von Ferdinand Georg Waldmüller, das 2005 aus dem
Wien Museum an die Erben nach Melanie Popper restituiert
wurde, wird am 6. April bei der 58. Kunstauktion im Wiener
Palais Kinsky versteigert. Der Schätzpreis liegt bei 400.000
bis 600.000 Euro.
Das 1838 entstandene
"Gierster"-Gemälde stammt aus dem Besitz der Familie Franz und
Melanie Popper, die es 1926 bei einer Versteigerung erstanden.
Die Ehe der Poppers - Franz Popper war Jude - wurde auf Grund
der Nürnberger Rassengesetze 1941 geschieden, Franz Popper im
KZ Theresienstadt umgebracht. Melanie Popper hat das Bild 1942
an die städtischen Sammlungen von Wien verkauft. Die Versuche
der Erben, das Gemälde nach dem Krieg zurückzubekommen,
blieben Jahrzehnte lang erfolglos. 2005 hat die Wiener
Restitutionskommission entschieden, dass das Gemälde zu
restituieren ist. Im Herbst des selben Jahres hat das Wien
Museum das Bild an die Erben zurückgegeben, die sich nun für
die Auktion im Kinsky entschieden haben. Die am 5.
(Antiquitäten) und 6. April (Alte Meister sowie 19.
Jahrhundert) zur Versteigerung gelangenden Objekte sind ab
Dienstag im Kinsky zu besichtigen. In der Auktion Gemälde des
19. Jahrhunderts kommen noch zwei weitere Waldmüller-Gemälde
unter den Hammer. Der sehr junge "Graf Esterhazy mit einem
Kaninchen vor bewaldeter Berglandschaft" (1827) wird auf
120.000 bis 250.000 Euro geschätzt, darf nach einem
Ausfuhrverbot des Bundesdenkmalamtes Österreich nicht
verlassen. Die "Dame mit blauen Bändern" (1863) wird auf
18.000 bis 38.000 Euro geschätzt.
APA 9:25 26.03.2006
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