Gestohlene Picasso-Bilder nur "schwer verkäuflich"

1. März 2007 | 13:40 | paris
Die beiden in der Nacht auf Dienstag in Paris gestohlenen Bilder von Pablo Picasso mit einem Gesamtwert von 50 Millionen Euro sind nach Angaben der Ermittlungsbehörden "nur schwer verkäuflich". Gleich nach dem Diebstahl wurden Bilder von den Werken in Frankreich und in den Mitgliedsländer von Interpol verteilt.

apa paris

Die beiden in der Nacht auf Dienstag in Paris gestohlenen Bilder von Pablo Picasso mit einem Gesamtwert von 50 Millionen Euro sind nach Angaben der Ermittlungsbehörden „nur schwer verkäuflich“. Gleich nach dem Diebstahl wurden Bilder von den Werken in Frankreich und in den Mitgliedsländer von Interpol verteilt.

„Der Kunstmarkt wurde ebenfalls sensibilisiert“, betonte der stellvertretende Kommandant des Zentralamtes gegen den Raubhandel von Kunstobjekten OCBC, Bernard Darties, und fügte hinzu, dass Kunsthändler und Kunstgalerien gewarnt wurden. Gemälde von einem solchen Bekanntheitsgrad sind nach den Angaben immer „schwer verkäuflich“ und auf dem legalen Markt „absolut unverkäuflich, denn man kauft nicht ein Bild von mehreren Millionen Wert ohne Zertifikat“. Auf dem Schwarzmarkt könne sich der Dieb nicht mehr als zehn Prozent des Marktwertes erwarten. Laut Darties könnte der Diebstahl auch von jemandem beauftragt worden sein, allerdings komme es bei Kunstdiebstählen relativ selten vor, dass ein direkter Auftraggeber existiert. „Die Dinge erfolgen stets über Mittelsmänner“, betonte der OCBC-Vizedirektor.

Bei den gestohlenen Gemälden handelt es sich nach Angaben der Polizei um das mit 60 mal 40 Zentimetern relativ kleine Bild „Maya à la poupée“, das Picassos Tochter Maya mit einer Puppe zeigt. Das zweite gestohlene Gemälde ist ein 170 mal 150 Zentimeter großes Porträt der zweiten und letzten Ehefrau des Malers, Jacqueline. Die Bilder wurden in der Nacht zum Dienstag ohne Anzeichen eines Einbruchs aus der Wohnung von Diana Widmaier-Picasso, einer Enkelin des Künstlers, im 7. Pariser Stadtbezirk entwendet.

© SN/SW