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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
13. Mai 2009
21:08 MESZ

Galerien Senn, König, Engholm, Kargl; Schleifmühlgasse, 1040 Wien, bis 6. 6. 

www.curatedby.at


 

Spuren, stetig vom Eisbrecher vernichtet: Guido Van der Werves Film "nummer acht: everything is going to be allright", 2007.


Multiple Ein- und Ausgänge
"Beginnings, Middles And Ends" in vier Galerien der Schleifmühlgasse in Wien

Mit einer Arbeit, die aus zwei Sätzen besteht, hat Louise Lawler den Ausgangspunkt des von Gianni Jetzer kuratierten Ausstellungsprojekts "Beginnings, Middles And Ends" in der Schleifmühlgasse geliefert. Alle vier dort ansässigen Galerien präsentieren feine Arbeiten von Künstlern, die man dort üblicherweise nicht sieht. 

"Once There Was a Little Boy and Everything Turned Out Alright. The End.", heißt es auf einer kleinen Texttafel, die Louise Lawler 1993 produzierte. Was sich zwischen dem Anfang der Geschichte und ihrem guten Ende abgespielt hat, bleibt der Imagination der Betrachter überlassen, die in den vier Galerien auf mehrere lose Enden und einige gute Ausgänge stoßen.

Gianni Jetzer, der das von Departure finanzierte curated by-Projekt in der Schleifmühlgasse konzipierte, versuchte erst gar nicht, zwischen den Galerien etwas Verbindliches herzustellen, sondern erhob vielmehr Auslassungen, Nichtvorhandenes und Brüchiges zum Programm. Dazu gehört unter anderem die Arbeit von Luke Butler, der sich in seiner Collage-Serie dem letzten Filmbild gewidmet hat, oder auch die Window Stories-Serie von Andro Wekua, der bei Georg Kargl anstelle von Ausblicken collagierte Einblicke ins Private präsentiert.

Eine der rundesten Geschichten liefert dort Ceal Floyer mit dem eingängigen Song Till I Get It Right, während Kris Martin bei Kerstin Engholm wieder den Schlusspunkt betont. Höhepunkt der Zusammenstellung bei Engholm Engelhorn ist eine Arbeit von Jan Manèuska, der eine offenbar sehr fragile Boy-meets-Girl-Geschichte auf Geschirr geschrieben hat.

Mit dem Satz As Long As It Lasts gemahnt Lawrence Weiner dann zum Verweilen in der Galerie König, wo man auch zum Mitmachen angeregt wird, während in der Galerie Senn mit den sehr reduzierten und provisorisch wirkenden räumlichen Interventionen von Gedi Sibony ein sehr gelungenes, weil nach allen Seiten offenes Ende inszeniert wird. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.5.2009)

 

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