Detail der 'Weltmaschine' von Franz Gsellmann, zu besichtigen bei 'Wovon Maschinen träumen'
Linz - Das Linzer Ars Electronica Center (AEC) präsentiert mit "Robotinity" und "Wovon Maschinen träumen" zwei Ausstellungen, die die Realität gewordene Annäherung von Mensch und Maschine zeigen. Leiter Gerfried Stocker führte in einer Pressekonferenz vor der abendlichen Eröffnung am Donnerstag durch die technisch als auch durch die künstlerisch dominierte Schau.
Mit "Robotinity" wurde die erste größere Änderung in der mit permanenten Ausstellungen bespielten Main Gallery des 2009 eröffneten erweiterten AEC vorgenommen. 100 rotierende Hände mit Spiegeln (Mobility, 2010) begrüßen die Besucher im RoboLab im Untergeschoß. Lederne Prothesen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zu gedankengesteuerten Varianten machen den Fortschritt in der Medizin deutlich und bewusst, dass die Technik in dem Bereich längst alltäglich geworden ist. Stocker spricht von "Technologien, die uns in das Innerste hineinkriechen", was wortwörtlich stimmt, wenn man das Cochlea Implantat betrachtet, das zum Teil direkt unter der Kopfhaut getragen wird und Menschen das Hören wieder ermöglicht.
"Paro", "Tabby", "Telenoid"
Stocker betonte, dass es keine Apparate aus der Zukunft seien, die einen hier staunen lassen. "Die Ausstellung ist ein Abbild der Gegenwart. Man merkt, wie weit wir schon drinnen sind", so der AEC-Leiter. Nun gehe es darum, zu schauen wie es weitergeht. Man möge vorsichtiger und weitsichtiger agieren, meinte Stocker, denn die Maschinen, mit denen wir leben, "sind nicht vom Himmel gefallen, sondern von A bis Z von uns ausgedacht, wir entscheiden jeden Tag, was wir damit machen". Bis wann die beiden Ausstellungen im AEC bleiben, sei noch nicht fix und hänge auch vom Publikum ab. "Ich gehe aber davon aus, dass sie recht lang zu sehen sind", sagte Stocker.
Die medizinischen Wunderdinge gehen an und in den Körper, die "Gesellschafts-Roboter" ans Herz. "Paro", eine weiße, kuschelige Robbe mit rosarotem Schnuller, schaut aus braunen Kulleraugen treuherzig in die Welt, kann gestreichelt und gebürstet werden und erzielt therapeutische Erfolge bei Demenzkranken. Nicht minder herzig das Fellknäuel "Tabby", eine Lampe, die sich bewegt. Befangener als den Plüsch-Maschinen nähert man sich dem menschenähnlichen "Telenoid", dem jüngsten Spross des japanischen Robotikexperten Hiroshi Ishiguro. Das künstliche Gesicht des puppenhaften Wesens spiegelt Verhalten und Mimik eines Gesprächspartners wider, der tausende Kilometer entfernt ins Telefon spricht. Es holt ihn so quasi auf den Schoß des Telenoid-Besitzers und soll Nähe simulieren.
Die surreale Vorstellung "Wovon Maschinen träumen" ist im zweiten Obergeschoß zu sehen. "Die Weltmaschine" des Österreichers Franz Gsellmann ist ein faszinierendes Lebenswerk, das in Details vorgestellt wird. Hans Polterauer fabriziert seine Werke aus Dingen vom Schrottplatz, entwirft Kino mit Dingen und den "geregelten Zufall". In eine poetische Schattenwelt aus Zuckerstücken, Nudelsieb, Nähmaschinenspulen, Trichter und mehr entführt Ryota Kuwakubo. "Deus Cantando" der Österreicher Peter Ablinger, Winfried Ritsch und Thomas Musil spielt mit dem Interpretationsvermögen unseres Gehirns, wenn wir ein Klavier sprechen hören.
Beide Ausstellungen werden im Sommer auch im Automobil Forum Unter den Linden in Berlin gezeigt. (APA)
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