16 Jahre ist es her, dass Gunter Damisch mit einer Ausstellung in seiner Geburtsstadt Steyr Halt machte. Damals wie heute ist der Maler und Graphiker von den Räumlichkeiten des Kunstvereins im ehemaligen Speicher des Schlosses sichtlich angetan. In der fast kirchenähnlichen Halle kommen seine großformatigen Bilder besonders gut zur Geltung. „Die Natur ist sein Ausgangspunkt, im Großen wie im Kleinen“, sagte Museumsdirektor Carl Aigner bei seiner Eröffnungsrede und verwies dabei auf Damischs Interesse für die Erde als Urgrund alles Lebendigen. Amöben, Geißeltierchen und Einzeller werden sehr oft bei Damischs Bildern als Vergleich bemüht – und tatsächlich erinnern manche Details an die Welt der Mikroorganismen. Der Künstler selbst kommentiert solche Vergleiche nicht, denn jeder Ähnlichkeit der Formen steht sein Ringen nach Bildlösungen, Spannungsaufbau und Formgebung gegenüber. Damit in Verbindung befindet sich die Verdichtung seiner Bildsprache zur absolut unverkennbaren Handschrift.
„Es braucht in der Zeit des großen Populismus die Stärke der Eindeutigkeit und der präzisen Darstellung“, sagt Damisch und trifft damit den Kern seiner Entwicklung vom jungen Wilden zum reifen Klassiker. (loc)
Info: Gunter Damisch: Bilder, Zeichnungen und Güsse. Kunstverein Steyr (Schloss Lamberg), bis 7. November. Do.–So. 9–12 und 14–17 Uhr. Eintritt frei