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derStandard.at | derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
19. September 2008
15:23 MESZ

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Hangar-7

 

"California" von Jasmine Little


"HangArt-7" widmet sich dem "L.A.-Potential"
Westküsten-Kunst mit deutlichem Bezug zur europäischen Kunstgeschichte ausgestellt

Salzburg - Landschaften, Stillleben und klassische Porträts, konkret, figurativ, manchmal märchenhaft-mystisch und stets mit deutlichem Bezug zur europäischen Kunstgeschichte. So präsentierten sich neun überwiegend ganz junge Künstler aus dem Großraum Los Angeles, deren Arbeiten seit Freitag im Hangar-7 von Red Bull ausgestellt sind. "L.A.-Potential" heißt diese Schau, mit der der Getränke-Konzern im Rahmen seiner Kunstreihe "HangArt-7" zum elften Mal Kunst aus verschiedenen Ländern der Welt zeigt.

Ganz schlichte Alltagsszenen in flachem, zweidimensionalen Design, so arbeitet Allison Cortson. Ein Frau sitzt auf einem Sofa, ein Mann daneben, ganz konkret und fast ausdruckslos wirken diese Bilder. Genau wie auch Raffi Kalendrian alltägliche Stillleben, ebenfalls Sofa-Szenen und einsam-kühle Landschaftsbilder, geschaffen hat. Diese Arbeiten hängen neben den märchenhaft-rauschhaften Landschaftbildern von Davis Deany, dessen Fabelwesen im Wald an klassische Jagd- und Tierszenen erinnern. Elisa Jones hat ihre surrealistisch-traumhaften Arbeiten dem Design von Hochglanzmagazinen entnommen und stilistisch an die Jugendstil-Malerei angelehnt. Realistisch dargestellte Tiere, immer wieder Alltagsgegenstände und den Globus fast wie in einem Kinderbuch, so sieht Jasmine Little ihre Welt.

Eric Yahnker hat grafische Nachzeichnungen biblischer Motive wie die Enthauptung des Holofernes mit Gesichtern prominenter TV-Stars aus Amerika ergänzt, und Allison Schulnik malt ihre Tiere mit extrem dicken Farbschichten, so dass sie skulptural und räumlich wirken. Nur Jacob Tillman hat einige wenige abstrakte Elemente in seiner kleinformatigen, bunten Kunst behalten, und Bart Exposito bleibt dem Großformatig-Ornamentalen verpflichtet, wobei sich sogar in diesen Werken die konkreten Figuren aus den Schwarz-weiß-Linien herausschälen.

"Ja, das Figurative und Konkrete interessiert die jungen Künstler von der Westküste", erläuterte Erwin Uhrmann, Pressesprecher von der Basis Wien, die die Ausstellungen für Red Bull zusammenstellt. "Los Angeles ist, auch wenn es unglaublich klingt, im Bereich bildender Kunst fast so etwas wie Brachland. Die Dichte an Galerien und Museen ist zumindest mit jener in New York nicht vergleichbar. So gut wie alle Künstler, die hier im Hangar-7 ausgestellt sind, haben nicht einmal einen Galeristen." (APA)

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